

Schätzungen zufolge leben im Jahr 2050 neun Milliarden Menschen auf der Erde. Für alle müssen also genug Nahrungsmittel produziert werden, und zwar so, dass die ökologischen Grenzen nicht überschritten und Armut und Benachteiligung beendet werden.
Eine riesige Chance, um die Produktion von Nahrungsmitteln zu steigern, die Ernährungssicherheit zu verbessern und die Anfälligkeit gegen Krisen zu reduzieren, liegt darin, das enorme Potenzial der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zu erschließen und ihre Funktion als Rückgrat des Ernährungssystems zu stärken. Die Förderung einer kleinbäuerlichen, ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft zahlt sich dreifach aus:
Regierungen und Konzerne müssen Politiken und Unternehmenspraktiken einführen, die den Zugang von Kleinbäuer*innen zu natürlichen Ressourcen wie Land und Wasser, Technologie, Beratung und Märkten sicherstellen. Dies gilt insbesondere für Frauen, die vielfach benachteiligt sind. Studien zeigen, dass die Ernteerträge um 20 bis 30 Prozent gesteigert werden können, wenn Frauen die gleichen Chancen wie Männer haben, Landwirtschaft zu betreiben.
Die Landwirtschaft muss insgesamt weniger Agrarchemikalien und Düngemittel einsetzen und weniger verschwenderisch produzieren, um zukünftige Krisen bewältigen zu können.
Solche Praktiken sind äußerst vielversprechend. Die wohl umfassendste Studie1 hat 286 ökologisch nachhaltige Agrarprojekte in 57 Ländern untersucht und im Schnitt eine Steigerung der Ernteerträge um 79 Prozent festgestellt.
1Jules Pretty et al., ‘Resource-Conserving Agriculture Increases Yields in Developing Countries’, Environmental Science and Technology, 40:4, 2006, pp. 1114−9. Die 79 Prozent beziehen sich auf 360 zuverlässige Erntevergleiche von 198 Projekten. Die Ergebnisse waren weit gestreut, mit einem Anstieg der Erträge um 100 Prozent oder mehr bei 25 Prozent der Projekte.