Frauen stellen sich der Klimakrise
Frauen sind weltweit in vielen Ländern von massiver Ungleichstellung betroffen. Gleichzeitig treffen sie auch die Probleme besonders hart, die durch die Klimakrise verursacht werden. Das liegt zum einen daran, dass Frauen oft weniger Zugang zu Bildung, Geld und Land im Vergleich zu Männern haben. Aber auch daran, dass ihnen ihre politische Kraft oft verwehrt bleibt.
Erkenntnisse der Vereinten Nationen und Oxfams zeigen, dass bereits heute rund 80% der klimabedingt geflüchteten Menschen Frauen sind. Und die Klimakrise wird diese Probleme zusätzlich verschärfen.
In vielen wirtschaftlich benachteiligten Ländern sind hauptsächlich Frauen für essenzielle und schwere Aufgaben wie beispielsweise die Wasserbeschaffung zuständig. In Zeiten der Wasserknappheit werden die Wege immer länger. So werden die Kräfte, die an den Frauen zerren, durch die globale Klimakrise immer stärker.
Heydi Ramírez aus Guatemala
Im Jahr 2020 wurde das Dorf Sebol in Guatemala von den Stürmen Eta und Iota schwer getroffen. Heydi Ramírez hat dabei alles verloren: ihre Ernte, ihren Besitz, ihre Lebensgrundlage. Um sich auf künftige Notfälle vorzubereiten, hat sie ein Komitee in ihrer Gemeinschaft gegründet. Doch es ist schwierig, an Ressourcen zu kommen: „Wir brauchen Schwimmwesten, Lampen, Funkgeräte, Rucksäcke, Boote, aber im Moment haben wir nichts“, sagt sie.
Wie Heydi Ramírez spielen Frauen häufig eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, sich von klimatischen Katastrophen zu erholen und ihre Auswirkungen zu mildern. Und wie ihr Beispiel zeigt, brauchen die Frauen dabei mehr Unterstützung.
Alizeta Sawadogo aus Burkina Faso
Die Auswirkungen der Klimakrise spürt Landwirtin Alizeta Sawadogo aus dem westafrikanischen Burkina Faso täglich. „Es regnet weniger, und die Trockenzeit wird länger und heißer. Die Ernten werden immer geringer“, sagt die Mutter von acht Kindern, die ihren Mann vor einigen Jahren verlor.
„Ich musste nach Möglichkeiten suchen, mich anzupassen und für meine Familie zu sorgen.“ Zusammen mit rund 50 anderen Frauen baut Alizeta Sawadogo nun Getreide auf einer Fläche an, die als Gemeinschaftsprojekt von Oxfams Partnerorganisation ATAD gefördert wird. Ihre Anbaumethoden hat sie mit Erfolg an die klimatischen Veränderungen angepasst: „Ich kann meine Familie das ganze Jahr über ernähren. Ich verkaufe sogar einen Teil meiner Ernte, um die medizinische Versorgung und die Schulgebühren für die Kinder zu bezahlen.”
Was ist zu tun, um mehr Gleichheit für Frauen in der Klimakrise zu schaffen?
Oxfam fordert:
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Eine empowernde internationale Zusammenarbeit für Geschlechtergerechtigkeit
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Integration von Genderperspektiven auf allen Ebenen, gerade politisch
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Frauenrechte und -organisation müssen weltweit gestärkt werden.
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Mehr Ehrgeiz im Klimaschutz: Deutschland muss vor 2040 klimaneutral werden.
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Dringend mehr finanzielle Unterstützung, auch für Klimaschutz in wirtschaftlich benachteiligten Ländern
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In den Förderprogrammen der Bundesregierung sollte ein besonderer Fokus auf den Bereichen Wasserversorgung, Katastrophenvorsorge und Ernährungssicherung liegen.
Die vollständige Publikation zu Frauen in der Klimakrise finden Sie hier:
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1 Kommentar
Ich finde es gut, dass die Probleme auch von der geschechter Seite betrachtet werden.
Es sind zum größten Teil wir Frauen, die nicht nur für sich, sondern auch für die Kinder sorgen müssen...