Menschen mit Taschen und Beuteln und Karren gehen einen Weg entlang. Rechts und links sind bis zum Horizont Trümmer und zerstörte Häuser zu sehen.
Waffenruhe im Gazastreifen

Hungersnot in Gaza – wir müssen jetzt handeln

Nach mehr als zwei Jahren Bombardierung, Vertreibung und einer fast vollständigen Blockade humanitärer Hilfe ist die Lage in Gaza katastrophal. Die Menschen leiden unvorstellbare Not und benötigen sofortige Hilfe.

Die derzeitige Waffenruhe ist der entscheidende Moment, um so viele Hilfsgüter wie möglich nach Gaza zu bringen. Daher halten wir uns bereit, um unsere humanitäre Hilfe hochzufahren: Mit Ihrer Spende können wir die Versorgung mit sauberem Wasser in Gaza wiederherstellen und Lebensmittel, Bargeld sowie Hygiene-Sets nach Gaza bringen.

Der Bedarf ist riesig.

Ihre Unterstützung hilft uns dabei, unsere lebenswichtige Arbeit zu tun.
 

Salah Skaik, Oxfam-Mitarbeiter in Gaza

Oxfam-Mitarbeiter Salah Skaik berichtet aus Gaza-Stadt. Er beschreibt die aktuelle Lage und wie Oxfam derzeit die Menschen vor Ort unterstützen kann.

Wie wir die Menschen in Gaza jetzt unterstützen können

Trotz der aktuellen Waffenruhe ist die Lage noch sehr angespannt und der humanitäre Zugang ist weiterhin stark eingeschränkt. Dennoch arbeiten wir daran, unsere Operationen so weit wie möglich auszuweiten. Geplant sind beispielsweise folgende Maßnahmen:

  • Versorgung mit sauberem Wasser
  • Finanzielle Soforthilfe
  • Sanitäre Dienste
  • Hygieneartikel und Menstruationsprodukte
  • Gutscheine für Nahrungsmittel und Zelte
  • Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt 
  • Unterstützung von Küchengärten und von Lebensmittelproduktion in kleinem Maßstab
  • Professionelle psychosoziale Unterstützung, insbesondere für Kinder, die durch die täglichen Schrecken tief traumatisiert sind
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit in Nahost.

Unsere Unterstützung in Gaza

Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort haben wir auch in den vergangenen zwei Jahren lebensrettende Hilfe für die Menschen im Gazastreifen geleistet. Allerdings konnten wir dies aufgrund des Krieges und weitgehender Abriegelung nur mit den Mitteln tun, die zur Verfügung standen.

Dazu gehörten:

  • die Verteilung von Saatgut zum Anbau von Obst und Gemüse
  • die Versorgung mit Trinkwasser per LKW
  • psychologische Erste-Hilfe-Maßnahmen
  • Maßnahmen zur Hygieneförderung und Müllbeseitigung
  • Reparatur von Wasser- und Abwasserleitungen
  • Unterstützung von Frauen und Familien durch Gesundheitsdienste zur Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und zum Beispiel mit „Baby-Mama-Sets“

Die humanitäre Situation in Gaza

Angesichts des enormen Ausmaßes der Zerstörung ist der Bedarf an humanitärer Hilfe riesig. Die Menschen in Gaza leben inmitten der Verwüstung durch verheerende militärischer Angriffe.

Gazas Krankenhäuser wurden zerstört, fast 90 Prozent der Wasserversorgung und der sanitären Einrichtungen wurde beschädigt oder zerstört. Es mangelt extrem an Lebensmitteln. Die Vorräte sind aufgebraucht oder für die meisten nicht bezahlbar. Viele Menschen können nur eine Mahlzeit oder weniger pro Tag zu sich nehmen.

Die Mehrheit der Bevölkerung wurde mehrfach aus ihren Häusern vertrieben, von denen viele nun unbewohnbar sind. Die Menschen in Gaza brauchen dringend unsere Unterstützung.

Unsere Forderungen

Wir fordern, den vollen humanitären Zugang zu ermöglichen und wieder zu den bewährten, von den Vereinten Nationen geleiteten Koordinierungsmechanismen zurückzukehren. Unabhängige Hilfsorganisationen, die nach den anerkannten humanitären Prinzipien arbeiten, dürfen nicht eingeschränkt und behindert werden.

Die seit Jahren bestehende weitgehende Abriegelung des Gazastreifens durch die israelische Regierung für Hilfsgüter und kommerzielle Lieferungen muss beendet werden. Die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen müssen zur Verantwortung gezogen werden.

  • Es gibt nicht genug sauberes, sicheres Wasser in Gaza. Laut dem World Food Programme (WFP) liegt die Wasserversorgung bei weniger als 2 Litern pro Person pro Tag. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für eine Person in einer Notsituation zwischen 7,5 und 20 Liter Wasser pro Tag, um die gesundheitlichen Grundbedürfnisse zu decken.

  • Dem IPC*-Bericht zufolge befinden sich die Menschen im Bezirk Gaza (einer von fünf Bezirken des Gazastreifens) in einer Hungersnot (IPC-Phase 5). Im gesamten Gazastreifen ist das Risiko einer Hungersnot hoch.

    *Integrated Food Security Phase Classification (IPC, unabhängiges Instrument zur Einstufung der Ernährungssicherheit, des Ausmaßes von Unterernährung und Hunger)

  • Im Gazastreifen leben etwa 2,1 Millionen Menschen, die umgehend Nahrungsmittel, Wasser und Treibstoff benötigen.

  • Der Gazastreifen ist mit einer Größe von 365 m³ etwas kleiner als die Stadt Köln, hat jedoch doppelt so viele Einwohner*innen.

    Schon vor der Eskalation der Gewalt am 7. Oktober bedeutete der anhaltende Konflikt, dass die meisten Menschen in diesem kleinen Gebiet weitgehend gefangen waren, da die Ein- und Ausreise streng kontrolliert wird.

  • Der brutale Krieg und die dadurch verursachte katastrophale Not der Zivilbevölkerung muss gestoppt werden. Oxfam verurteilt sämtliche Kriegsverbrechen – gleich, ob sie von Israel, Hamas oder anderen palästinensischen bewaffnete Gruppen begangen werden. Ein Großteil der über zwei Millionen Menschen zählenden Bevölkerung ist in ihrem eigenen Land vertrieben worden und verfügt über keine sicheren Unterkünfte, medizinische Versorgung, Hygienedienste oder Bildung. 

    Die israelische Regierung blockiert den Zugang von unabhängigen humanitären Hilfsorganisationen und setzt völkerrechtswidrig Wasser- und Nahrungsmittelknappheit als taktisches Mittel der Kriegsführung ein. Oxfam fordert einen sofortigen umfassenden Waffenstillstand und einen ungehinderten humanitären Zugang, denn nur so kann effektive humanitäre Hilfe durch Oxfam und andere unabhängige Organisationen geleistet werden.

  • Von jedem Euro, den Sie für diesen Aufruf spenden, verwenden wir 85 Cent für Nothilfe oder Projekte in Gaza und Nahost. 15 Cent verwenden wir für allgemeine Personal- und Verwaltungskosten. Durch die enge Kooperation im internationalen Oxfam Verbund können wir besonders kosteneffizient arbeiten.

    Oxfam Deutschland trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Das DZI bescheinigt Oxfam transparente, sparsame und satzungsgemäße Mittelverwendung.

    Darstellung der Ausgaben von Spendengeldern in einer runden Grafik

    Wohin ging das Geld 2023/24

    Haben Sie noch Fragen? 

    Sollten Sie noch Fragen zu Ihrer Spende haben, kontaktieren Sie gerne unseren Spendenservice per spendenservice [at] oxfam.de (E-Mail) oder telefonisch.