Zwei Frauen waschen ihre Hände an einer Handwasch-Station im Geflüchtetencamp in Kisalaba (Demokratische Republik Kongo). Die Frauen schauen einander lächelnd an.

WASH: Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene

  • Sauberes Wasser ist knapp

    Jeder dritte Mensch auf der Welt hat keinen Zugang zu sauberem Wasser, so ein Bericht von UNICEF und WHO. Das sind 2,2 Milliarden Menschen, die ihren Durst nicht stillen können.

    Gemäß der geltenden Minimum-Standards für die humanitäre Hilfe benötigt ein Mensch mindestens 15 Liter Wasser pro Tag zum Trinken, Kochen und Waschen. Dieses Wasser bereitzustellen, ist eine immens wichtige Aufgabe. Die Versorgung mit Trinkwasser, Sanitäranlagen und Basis-Hygieneprodukten wird mit der Bezeichnung WASH (Water, Sanitation and Hygiene) abgekürzt. Oxfam ist eine der weltweit führenden Organisationen im Bereich der WASH-Versorgung in humanitären Krisen.

  • WASH ist lebenswichtig

    In Notsituationen kommt zum eigentlichen Auslöser wie einer kriegerischen Auseinandersetzung oder einer Naturkatastrophe häufig innerhalb kürzester Zeit ein weiteres Problem hinzu: Eine unzureichende Wasserversorgung sowie das Fehlen von Sanitäranlagen und Basis-Hygieneprodukten bringen die Menschen zusätzlich in eine lebensgefährliche Hygiene-Krise. Krankheiten wie Cholera oder Typhus werden über verunreinigtes Wasser übertragen und breiten sich schnell aus, wenn Menschen in unhygienischen Verhältnissen auf engem Raum zusammenleben.

  • Innovative Lösungen für Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene

    Gemeinsam mit unseren Partnern erarbeiten wir ständig innovative Lösungen, um die WASH-Vorsorgung in humanitären Krisen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltigkeit ist in unserer humanitären Arbeit wichtig, weil sich Krisen weltweit immer mehr verstetigen. Viele Camps für Geflüchtete bestehen beispielsweise für viele Jahre und brauchen eine kontinuierliche Versorgungsinfrastruktur.

    Damit unsere WASH-Lösungen auch tatsächlich angenommen und genutzt werden, arbeiten wir eng mit den Personen zusammen, für die unsere Hilfe gedacht ist. Wir prüfen zum Beispiel, welche Ansprüche die Menschen in einer bestimmten Region an eine Latrine stellen. Die Bedürfnisse von Frauen spielen dabei für uns eine besonders wichtige Rolle.

    Einige der Lösungen, die wir für WASH entwickeln, werden nicht nur von uns selbst, sondern von zahlreichen anderen Organisationen genutzt. Der Oxfam Wassertank beispielsweise ist seit seiner Einführung 1976 ein Schlüsselelement in humanitären Einsätzen auf der ganzen Welt. Seitdem folgten viele weitere Lösungen, die die humanitäre Arbeit einfacher und nachhaltiger gestalten.

  • WASH: Zeichnung dreier Frauen und eines Kindes vor einer Latrine
    Sani Tweaks beziehen die Anforderungen der Nutzer*innen in die Konzeption sanitärer Anlagen ein.

    Sani Tweaks

    Wenn in der Vergangenheit in Notsituationen sanitäre Einrichtungen wie Latrinen gebaut wurden, dann passierte das häufig ohne ausführliche Rücksprache mit den Menschen, für die sie gedacht waren. Das führte dazu, dass viele Menschen – vor allem Frauen und Mädchen – die Latrinen nicht benutzten. Sie fanden die Latrinen ungeeignet oder unsicher.

    Unser Sani Tweaks-Ansatz bezieht die künftigen Nutzer*innen der Einrichtungen ein: Wir fragen sie nach ihren Ansprüchen, passen die sanitären Einrichtungen danach an und konsultieren die Menschen erneut. Der Sani Tweaks-Ansatz wird mittlerweile in allen Oxfam-Programmen angewendet.

    Wie der Sani Tweaks-Ansatz in der Praxis funktioniert, können Sie in Folge 1 unseres Podcasts Zeitgerecht hören.

  • Solar- und windbetriebene Entsalzungsanlagen in Somaliland und Jemen

    Durch die Klimakrise wird Wasserknappheit zu einem immer größeren Problem. In Somaliland und im Jemen ist das verbliebene Grundwasser zudem häufig mit Salz verunreinigt. Hier haben wir innovative Entsalzungsanlagen gebaut, die das Wasser vom Salz befreien und zu Trinkwasser aufbereiten. Die Aufbereitung des Wassers ist sehr energieaufwändig. Um nicht ausschließlich auf teure, störanfällige und umweltschädliche Generatoren angewiesen zu sein, wird die Anlage mit Solar- und Windenergie betrieben.

  • Moderne Handwaschanlagen

    Händewaschen mit Wasser und Seife ist einer der besten Wege, um die Verbreitung von Durchfallerkrankungen und Atemwegsinfektionen zu minimieren. Gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen haben wir daher in den vergangenen Jahren zum Händewaschen geforscht. Wir wollten herausfinden, wie wir den Menschen in Krisen das Händewaschen erleichtern. Dazu haben wir mehrere Prototypen in Camps für Geflüchtete getestet und das Feedback der Nutzer*innen in die Entwicklung einfließen lassen.

    Herausgekommen ist eine neue, wassersparende Handwaschanlage, die robust und leicht ist. Sie ist einfach zusammenzubauen und ihr Design ermöglicht es allen Bevölkerungsgruppen – auch Kindern und Menschen mit eingeschränkter Mobilität – bequem die Hände zu waschen.

  • Duaa Abu Sabha wäscht sich die Hände an einer Handwaschstation, die in einem Camp für Geflüchtete steht. Auf dem Arm trägt sie ein Kleinkind.

    Duaa Abu Sabha benutzt eine Handwaschstation, die Oxfam für Geflüchtete im Gebiet Al-Mawasi im Gouvernement Khan Yunis aufgestellt hat.

  • Weitere Informationen zu unserer Arbeit im Bereich Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) finden sich auf unserer englischsprachigen WASH-Seite.

    Mit Ihrer finanziellen Unterstützung ermöglichen Sie unsere Arbeit im Bereich Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) und auf vielen anderen Gebieten. Dafür danken wir Ihnen.