Besser vorbereitet auf Klimakatastrophen
Laufzeit: 01.09.2024 – 31.12.2025
Projekttitel: Leitlinien zur Stärkung der Klimaresilienz und Risikominderung im WASH-Sektor
Finanziert durch: Auswärtiges Amt (AA) und Oxfam Deutschland (10% Eigenanteil)
Projektländer: Äthiopien, Bangladesch, Jemen, Kenia, Mali, Nepal, Somalia, Südsudan, Zentralafrikanische Republik
Themen: WASH, Humanitäre Krisen, Klimakrise und Klimagerechtigkeit
Die Situation vor Ort
Die Klimakatastrophe ist in vielen Regionen der Welt spürbarer Alltag. Besonders in den Ländern der Sahelzone, in Ostafrika oder in Südostasien kommt es immer häufiger zu Dürren, Überschwemmungen oder anderen Extremwetterereignissen.
Der Bedarf an humanitärer Hilfe steigt, da nicht nur Katastrophen in Stärke und Anzahl zunehmen, sondern weil gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen sinkt. Es ist davon auszugehen, dass die gezwungene Migration zunehmen wird.
Dagegen ist ein zeitnaher Rückgang von Dürren und Überschwemmungen oder sogar die Reduktion der globalen Klimaerwärmung auf weniger als 1,5 Grad (Pariser Klimaabkommen) im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die Situation wird sich erheblich verschlimmern und besondere Auswirkungen auf den WASH-Sektor (Abkürzung für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) haben. Die Wasserverfügbarkeit in vielen Gebieten wird in naher Zukunft voraussichtlich abnehmen, während höhere Temperaturen zu einem erhöhten Bedarf an Wasser für den Verbrauch und die Hygiene führen.
In vielen Regionen sind jedoch weder die Menschen, noch die lokale Infrastruktur auf Anzahl und Ausmaß von extremer Hitze, anhaltenden Dürren oder massiven Überschwemmungen vorbereitet. Sowohl Verhalten und Vorbereitung der Menschen als auch Trinkwasser- und Hochwasserschutzinfrastruktur müssen in vielen Orten an die Realität der Klimakrise angepasst sein.
Unser Ziel
Deshalb entwickeln wir Leitlinien für nationale und internationale Organisationen, die im humanitären Kontext tätig sind, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise von Betroffenen in Notsituationen zu stärken.
Mit den Ergebnissen können wir in Zusammenarbeit mit anderen WASH-Akteuren eine verbesserte Wasserqualität und -verfügbarkeit sowie eine effektivere Abwasserentsorgung in Krisensituationen sicherstellen. Das kommt vor allem den Menschen zugute, die von Konflikten und Naturkatastrophen am stärksten betroffen sind: Geflüchtete, insbesondere aus von der Klimakrise unverhältnismäßig stark betroffenen Regionen.
Das Projekt erfolgt außerdem, wie alle Oxfam-Programme, unter einem intersektionalen Ansatz. Das bedeutet, dass auch die Bedürfnisse von Menschen in vulnerablen Positionen ausreichend berücksichtigt werden, insbesondere von Mädchen und Frauen.
So erreichen wir unser Ziel
Für nachhaltige und klimaresiliente WASH-Projekte wurden zwölf Entwürfe für Leitlinien entwickelt, von denen die nachfolgenden sechs in den Projektländern getestet wurden:
- Klimaangepasstes Management von Wassereinzugsgebieten
- Klimaangepasste WASH-Programmarbeit, Risikoanalyse, Planung von Anpassungsstrategien und Umsetzung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden
- Hygieneförderung und Epidemievorsorge im Klimakontext
- Passive Kühlung öffentlicher Gebäude
- Klimaangepasste Grundwasserinfrastruktur – gegen Überschwemmungen, Dürren und extreme Hitze.
- Engagement der Zivilbevölkerung gegen Risiken der Klimakrise.
Durch die Testphase ist es möglich, unterschiedliche Techniken vor Ort zu berücksichtigen und den Leitfaden so anzupassen, dass er überall leicht zu befolgen ist. In vielen Ländern werden Workshops abgehalten, an denen neben WASH-Akteuren auch lokale Behörden teilnehmen, die verschiedene Erfahrungen, Sichtweisen und Empfehlungen zurückgeben können. Dieses Feedback ist eine wichtige Grundlage zur Gewährleistung hoher Akzeptanz und Praktikabilität der Leitlinien.
Weitere sechs Leitlinien, die nicht in Projektländern getestet werden, befassen sich beispielsweise mit der Auswertung von Klimadaten, vorausschauendem WASH-Handeln im Bezug auf Klimawandel, der effektiven Regenwassernutzung und dem Schutz vor extremer Hitze.
Als Projektergebnisse werden zwölf fertige, in der Praxis bewährte und visuell ansprechende Leitlinien zur Stärkung der Klimaresilienz und Risikominderung im WASH-Sektor unter humanitären Akteuren verbreitet und auf internationalen WASH- und Klimaforen präsentiert.
Damit wir Projekte für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem und eine klimagerechte Welt umsetzen können, sind wir auf Spenden angewiesen. Unterstützen Sie unsere Arbeit jetzt!