Ein Mensch trägt im Licht der Dämmerung zwei Gegenstände auf seinem Kopf. Der Sonnenuntergang legt sich warm über die Szenerie, ein zweiter Mensch läuft durchs Bild, aber auch dieser Mensch ist nur in seinen Umrissen erkennbar.

Äthiopien

  • Die aktuelle Lage im Land

    Äthiopien ist eines der ärmsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Rund 30 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. 

    Dazu kommt die deutlich spürbare Klimakrise: Zunehmende Dürren und fortschreitende Bodenverschlechterung zwingen immer mehr Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Aktuell herrscht in dem ostafrikanischen Land die größte Ernährungsunsicherheit seit 2016. Allein in der Region Somali leiden 3,5 Millionen Menschen unter kritischem Wasser- und Nahrungsmittelmangel.

  • Tigray-Konflikt und Dürre erschweren die Lage

    Im November 2020 kam es zum Ausbruch eines bewaffneten Konflikts im Norden des Landes. Dieser hat zu massiven Vertreibungen und einem drastischen Anstieg der Ernährungsunsicherheit im Land geführt – speziell in den nördlichen Regionen Tigray, Afar und Amhara. 

    Allein von dieser Krise sind mehr als 9,4 Millionen Menschen betroffen, von der derzeitigen Dürre im Land schätzungsweise weitere 6,8 Millionen. Laut den Vereinten Nationen benötigten im Jahr 2024 21,4 Millionen Äthiopier*innen humanitäre Hilfe – eine Zahl, die angesichts der extremen Dürre im Land weiter zu steigen droht. 

  • Im Vordergrund sitzt eine Frau im Rollstuhl. Sie schaut fragend in die Kamera. Im Hintergrund befinden sich einige Bäume, Gebäude und viele Menschen, die in Gruppen stehen und sitzen. Sie alle befinden sich im Geflüchtetencamp Ebnat in Äthiopien.

    Tiringo* wurde aus der Region Amhara vertrieben. Die 45 Kilometer zum Geflüchtetencamp Ebnat legte sie in ihrem Rollstuhl zurück. „Gott sei Dank bin ich am Leben. Ich bin auf dem Weg hierher und im Binnenvertriebenen-Zentrum mehrmals aus dem Rollstuhl gefallen, weil ich zusammengestoßen bin.“

    *Name zum Schutz der Person verändert.

  • Oxfam unterstützt gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort

    Oxfam reagiert seit November 2020 in Partnerschaft mit lokalen Organisationen auf die Krise in Tigray und Amhara und konnte bisher fast 85.000 Menschen mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Gesundheits- und Sanitärhilfsleistungen versorgen.

    Nothilfe in weiteren Regionen Äthiopiens

    Außerdem leistet Oxfam in verschiedenen anderen Regionen Äthiopiens humanitäre Hilfe: So stellen wir in der Region Gambella an der Grenze zum Südsudan sauberes Wasser, Sanitäranlagen und Basishygieneartikel (WASH) für südsudanesische Geflüchtete bereit.

    Oxfam arbeitet bereits seit Anfang der 70er Jahre in Äthiopien, um die Ursachen von Armut und Marginalisierung zu bekämpfen. Wir unterstützen die ländliche Bevölkerung beim Aufbau und bei der Sicherung nachhaltiger Lebensgrundlagen und stellen Wasserversorgungs- und Sanitärsysteme sowie andere humanitäre Hilfsleistungen bereit. Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit der in ländlichen Regionen lebenden Menschen gegen Krisen zu stärken und kleinbäuerlichen Familien ein höheres Einkommen zu ermöglichen. Das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist hierbei entscheidender Bestandteil von Oxfams Arbeit zur Reduzierung ländlicher Armut.

    Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit wir Menschen in Krisensituationen unterstützen können!