EU-Gipfel in Brüssel

Oxfam: Rückschlag für europäischen Klimaschutz

Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam kritisiert den heutigen Rückschlag für den europäischen Klimaschutz. Den EU-Staats- und Regierungschefs ist es wegen des Widerstands von Polen, Ungarn, Estland und der Tschechischen Republik nicht gelungen, sich zum Ziel zu setzen, die Treibhausgase der Europäischen Union so weit zu reduzieren, dass bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität erreicht wird.

Jan Kowalzig, Klimaexperte bei Oxfam Deutschland, kommentiert: „Die Blockade Polens, Ungarns, Estlands und Tschechiens ist grob unverantwortlich angesichts der Auswirkungen des Klimawandels, der schon heute weltweit Armut, Hunger und Ungerechtigkeit verschärft. Die Zerstörungen der Monsterstürme in Mosambik, die extreme Hitze in Indien oder die Dürre am Horn von Afrika zeigen, wie ernst die Lage ist. Es wäre mehr als überfällig gewesen, dass die Europäische Union ihre Klimaschutzziele nachbessert und spätestens 2050 ihre Treibhausgasemissionen unterm Strich auf null reduziert.“

„Jetzt muss die Europäische Union mit einer halbgaren Formulierung zum Klimagipfel des UN-Generalsekretärs im September nach New York fahren. Eine peinliche Vorstellung. Es gibt uns aber Hoffnung, dass außer den drei Blockierern alle übrigen EU-Staaten geschlossen hinter der Klimaneutralität bis 2050 stehen. Sie müssen sich jetzt engagiert darum bemühen, dieses Ziel in die Tat umzusetzen. Die positiven Folgen von engagiertem Klimaschutz werden auch die Zauderer schließlich überzeugen.“