Gerechtigkeit darf nicht zu kurz kommen

Jahresbericht 2024/2025

Rückblick der geschäftsführenden Vorständ*innen

Charlotte Becker (lilnks) udn Jan Heser (rechts) sind die Vorständ*innen von Oxfam Deutschland e.V.

Charlotte Becker und Jan Heser (von links), Vorständ*innen von Oxfam Deutschland.

Mit zunehmender Sorge blicken wir auf eine Welt, in der autoritäre Regimes und egoistische Gesinnungen auf dem Vormarsch sind. Die Entwicklungen sind fatal: Während die Zahl an Krisen, Kriegen und Katastrophen wächst, schwindet gleichzeitig die Bereitschaft zur Solidarität. Besonders deutlich wurde dies 2025 in den massiven Kürzungen bei USAID, womit sich die USA als bisher größter Geber für Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit weltweit zurückgezogen haben. 

Auch die Bundesregierung trägt zu diesem Trend bei und kürzt die staatlichen Gelder in diesen Bereichen: Mittel, mit denen Organisationen wie Oxfam Menschen in Not dabei unterstützen, zu überleben, neue Existenzen aufzubauen und sich langfristig gegen Krisen zu wappnen. Diese Gelder ermöglichen es Oxfam beispielsweise, gemeinsam mit Partnern in Somaliland solarbetriebene Entsalzungsanlagen zu errichten, die die Wasserversorgung für 30.000 Menschen nachhaltig sichern. Mehr erfahren Sie auf S. 18/19.

Bei Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu sparen bedeutet, Millionen von Menschenleben bewusst aufs Spiel zu setzen. Beispielsweise in der Demokratischen Republik Kongo, wo nach dem Ausbruch kriegerischer Konflikte Anfang 2025 mehrere Camps für Geflüchtete zerstört wurden. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen leistete Oxfam umgehend humanitäre Hilfe. Doch im ganzen Land sind mehr als 21 Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen – Menschen, die wir nicht im Stich lassen dürfen. Reiche Länder wie Deutschland und die USA müssen hier Verantwortung übernehmen. Dass dafür genug Geld da ist, beweist Oxfam regelmäßig mit Analysen und Studien, beispielsweise zur Besteuerung sehr hoher Vermögen (siehe S. 10/11).

Ein Hoffnungsschimmer, dass Deutschland und Europa ihrer Verantwortung gerechter werden, ist das Lieferkettengesetz, für das sich Oxfam seit langer Zeit engagiert. Arbeiter*innen, die unter prekären Bedingungen zu Hungerlöhnen schuften müssen, während Großkonzerne sich an ihrer Arbeitskraft bereichern, haben dadurch endlich die Möglichkeit, ihre Rechte durchzusetzen. Doch nun sind sowohl das deutsche Gesetz als auch die EU-Richtlinie in Gefahr, wie Sie auf S. 14/15 nachlesen können. Damit es nicht so weit kommt, kämpft Oxfam gemeinsam mit einem breiten Bündnis für den Erhalt eines wirksamen Lieferkettengesetzes.

In Anbetracht all dieser Herausforderungen sind wir unseren Spender*innen, die im vergangenen Geschäftsjahr mit mehr als 8,3 Millionen Euro dazu beigetragen haben, dass wir diese wichtige Arbeit machen können, umso dankbarer. Insgesamt lagen Oxfam Deutschlands Einnahmen bei 45,2 Millionen Euro. Ausführliche Informationen zu unserem Jahresabschluss finden Sie ab S. 24.

Allen, die unsere Arbeit unterstützen, danken wir sehr. Ihre gelebte Solidarität macht uns Hoffnung, dass wir gemeinsam eine gerechtere Zukunft schaffen.

Charlotte Becker und Jan Heser
Vorständ*innen 
Oxfam Deutschland e.V.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht von Oxfam Deutschland e.V. für das Wirtschaftsjahr 2024/25 wurden durch den Abschlussprüfer, die CURACON GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung finden Sie im Jahresbericht 2024/2025:

  • Oxfam Deutschland Jahresbericht 2024/2025

    Dokument
    PDF | 8.86 MB
  • Oxfam Deutschland Lagebericht 2024/25

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    PDF | 135.38 KB
  • Oxfam Deutschland Bestätigungsvermerk 2024/25

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