

Ukraine
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Die Situation vor Ort
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Ukraine Krieg. Die Folgen für die Zivilbevölkerung sind verheerend. Häuser werden zerstört, Familien getrennt und Menschen getötet. Zudem tragen Granatenbeschuss und Luftangriffe regelmäßig zur Zerstörung wichtiger Infrastruktur bei. Davon sind Gesundheitseinrichtungen, Wasserversorgung und Schulen betroffen.
Der Krieg verschärft den Hunger
Die Ukraine und Russland sind die wichtigsten Weizenproduzenten für den Weltmarkt. Infolge des Krieges sind Lebensmittelpreise, die ohnehin schon hoch waren, noch weiter gestiegen.
Länder wie Eritrea, Somalia und Jemen, in denen bereits Millionen von Menschen hungern, sind in hohem Maße auf diese Weizenimporte angewiesen. Der Krieg hat die Ernährungskrise verschärft, so dass Nahrungsmittel für Millionen von Menschen unerreichbar geworden sind.
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Nadiya Pavlenko hat eine Latrine von Oxfam erhalten. „Ich habe mich mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn seit Beginn des Krieges bis zum 8. März in meinem Keller versteckt. Nachts hörten wir die Flugzeuge, und wir bedeckten unsere Köpfe mit den Händen. Es war eine schreckliche Erfahrung. Als mein Haus getroffen wurde, war ich nicht zu Hause. Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet, jetzt habe ich nichts mehr. Aber wir haben harte Zeiten überlebt. Wir müssen weiterleben.“
Millionen von Menschen auf der Flucht
Fast ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung (14 Millionen Menschen) hat durch den Krieg ihr Zuhause verloren. 8 Millionen suchten Schutz in anderen europäischen Ländern und mehr als 5,3 Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine vertrieben worden.
Die Lage der Zivilbevölkerung ist durch den Rückzug der US-amerikanischen Entwicklungsbehörde „USAID“ aus mehreren Projekten Anfang 2025 noch prekärer geworden. Außerdem kommt es in manchen Regionen zu einem vorsichtigen Rückzug ukrainischer Truppen.
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Oxfam-Mitarbeiter Vladislav Kubrak überprüft Hygieneartikel zur Unterstützung einer Unterkunft für Vertriebene in Nowoselivka.
Was wir dank Ihrer Hilfe erreicht haben
Dank der großen Unterstützung und Spendenbereitschaft unmittelbar nach Kriegsbeginn, konnten wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen hunderttausende Menschen mit lebenswichtiger humanitärer Hilfe erreichen. Dazu gehören die Bereitstellung von Wasser und Sanitäranlagen (WASH), sicheren Unterkünften und Lebensmitteln.
Seit Kriegsbeginn hat Oxfam an Projekten in der Ukraine, aber auch in Polen, der Republik Moldau und Rumänien gearbeitet. Denn viele Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, haben Schutz in den drei Nachbarstaaten gesucht. Mit der Verfestigung des Konflikts haben wir unseren Fokus auf die Ukraine gerichtet.
Wir konzentrieren uns besonders darauf, Schutz und Unterstützung für gefährdete und marginalisierte Bevölkerungsgruppen zu bieten. Dazu zählen Rom*nja, LGBTQIA+-Personen, Frauen, Drittstaatenangehörige und Menschen mit Behinderungen.
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Unsere Arbeit vor Ort
Insgesamt umfassen unsere Projekte folgende Bereiche:
- Schutz vor Menschenhandel und sexualisierter Gewalt
- Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), dazu gehören beispielsweise die Reparatur von Sanitäranlagen, Bereitstellung von Latrinen und Duschen sowie die Verteilung von Hygienesets
- Zugang zu Nahrungsmitteln und Sicherung der Existenzgrundlagen
- Rechtliche und psychosoziale Unterstützung für Menschen, die geschlechtsbasierte und sexualisierte Gewalt erlebt haben
- Stärkung der Rechte von Migrant*innen, Frauen und anderen marginalisierten Gruppen
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Tetiana* und ihre Kollegin von eLiberare führen ein Beratungsgespräch mit Geflüchteten aus der Ukraine. Die Sozialarbeiterin Tetiana* stammt selbst aus der Ukraine und setzt sich nun gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung Geflüchteter in Rumänien ein. Mit dem Wohnmobil ist sie im ganzen Land unterwegs, um Beratungsgespräche zu führen.
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Beispielprojekte
WASH: In der Region um die Großstadt Mykolaiv im Süden der Ukraine wurden Wasseraufbereitungsanlagen mit Solarenergie ausgestattet, um Ausfälle bei Strommangel zu verhindern. Zusätzlich konnte in Novoselivka ein Brunnen repariert und modernisiert werden.
Sicherung der Existenzgrundlagen: Die zu Beginn des Krieges schwer bombardierte Stadt Mykolaiv war monatelang unsicher. Etwa die Hälfte der 500.000 Einwohner*innen ist geflohen. Diejenigen, die geblieben sind, haben einen Trolleybus/Taxi-Anbieter für Menschen mit Behinderung eingerichtet. Gemeinsam mit der Shchedryk-Stiftung konnten wir die Eröffnung des neuen Taxidienstes sowie die Ausbildung der Taxifahrer*innen finanziell unterstützen. Alle ausgebildeten Taxifahrer*innen haben inzwischen eine Festanstellung.
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Anastasia* und ihr Geschäftspartner Ivan* haben einen kleinen Zuschuss von der Shchedryk-Stiftung erhalten, um einen speziellen Taxidienst für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Mykolaiv einzurichten.
*Name zum Schutz der Person gekürzt oder geändert.
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