Ein Mann sitzt auf einem Plastikstuhl vor vielen Blumentöpfen. Sein Sohn steht neben ihm und legt den Kopf auf seine Schulter.

Jordanien

  • Die aktuelle Lage im Land

    Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Welt und stark auf Importe für die überlastete Energie- und Wasserversorgung angewiesen. Von den begrenzten natürlichen Ressourcen des haschemitischen Königreichs hängt eine schnell wachsende Bevölkerung ab: Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist Jordanien immer mehr zu einem regionalen Transit- und Zufluchtsort geworden, etwa für Armenier*innen, Tscherkess*innen, Tschetschen*innen sowie für Geflüchtete aus den palästinensischen Gebieten, Irak und zuletzt Syrien. 

    Inzwischen machen laut UNHCR allein die syrischen Geflüchteten rund 10 Prozent der jordanischen Bevölkerung aus. Die Mehrheit von ihnen lebt über die städtischen Gebiete des Landes verteilt. Nach jahrelanger Flucht ist die soziale und wirtschaftliche Lage vieler Syrer*innen problematisch, geschätzte 90 Prozent leben unterhalb der Armutsgrenze.

  • Soziale und wirtschaftliche Ungleichheit

    Wohlstand und Einkommen sind in Jordanien sehr ungleich verteilt. Rund ein Drittel der Menschen sind erwerbslos, das Bevölkerungswachstum verschärft die schwierige Situation im Arbeits-, Gesundheits- und Bildungssektor zusätzlich. Arbeitsrechte werden oftmals, vor allem gegenüber Hausangestellten, nicht eingehalten.

    Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist zwar verfassungsmäßig garantiert, steht in der Lebensrealität der Frauen allerdings männlich geprägten Denkweisen und diskriminierendem Verhalten entgegen. Gewalt gegen Frauen ist in der jordanischen Gesellschaft weit verbreitet und wird kaum gesetzlich verfolgt. Auch der Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung oder Zwangsarbeit trifft im arabischen Raum vor allem junge Frauen.

  • Eine grüne Wasseranlage zum Recycling von Schmutzwasser in der Notunterkunft für Geflüchtete bei Za’atari.

    Eine von Oxfam installierte Anlage zur Wiederverwendung von benutztem Leitungswasser in der Notunterkunft für Geflüchtete bei Za’atari.

    Oxfams Arbeit vor Ort

    Aufgrund der Wasserknappheit des Landes liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf Nachhaltigkeit, beispielsweise für Wasser-Recycling oder agrarökologische Projekte.

    Oxfam arbeitet in Jordanien mit seinen Partnerorganisationen an drei strategischen Zielen:

    • Humanitäre Hilfe für Geflüchtete und Aufnahmegemeinschaften, u.a. in Za’atari, einem der weltweit größten Camps für syrische Geflüchtete
    • Förderung der Geschlechtergerechtigkeit
    • Stärkung der nachhaltigen Lebensgrundlagen für vulnerable Haushalte

    Unterstützen Sie unsere Arbeit!