Die Überreste einer Überschwemmung: Ein großes Wasserbecken im Vordergrund, leergeräumte und überdachte Flächen im Hintergrund. Dazwischen stehen Kinder und schöpfen Wasser ab.

El Niño: weltweites Extremwetter

  • Was ist "El Niño"?

    El Niño ist ein wiederkehrendes globales Wetterphänomen, bei dem sich zunächst im Pazifischen Ozean Meeresströmungen und Winde verändern und sich das Wasser an der Meeresoberfläche erwärmt. Was sich harmlos anhört, hat weitreichende Auswirkungen auf globale Wettermuster: Je nach Region sind extreme Trockenheit oder starke Regenfälle die Folge.

    El Niño tritt ungefähr alle sieben bis acht Jahre auf. Im Jahr 2023 wurden erneut El Niño Bedingungen gemessen und im August wissenschaftlich bestätigt. Das Phänomen wird mindestens bis Anfang 2024 anhalten.

    Folgen von El Niño

    Oxfam schätzt, dass durch El Niño mehr als 60 Millionen Menschen mit Hunger, Wasserknappheit, Überschwemmungen und Krankheiten konfrontiert sind. Die Auswirkungen der Extremwetterereignisse sind in großen Teilen Afrikas sowie in Süd- und Mittelamerika, in der Karibik, in Asien und im Pazifik zu spüren. Europa ist durch El Niño weniger betroffen.

  • Ein älterer Mann zeigt per Handbewegungen auf die Überflutungen sowie die zerstörte Infrastruktur.

    Schwere Überschwemmungen in Wajir, Kenia, haben eine humanitäre Krise ausgelöst. Straßen wurden unpassierbar und haben zu Engpässen bei Nahrungsmitteln und Treibstoff geführt. Abdirahman Bulle (im Bild) erzählt Oxfam von der Zerstörung, die durch die Überschwemmungen über sein Dorf zogen. Oxfam unterstützt die betroffenen Gemeinden durch bedingungslose Bargeldtransfers sowie durch Gesundheits- und Sanitärversorgung.

    Besteht zwischen El Niño und der Klimakrise ein Zusammenhang?

    Wie genau El Niño und die weltweite Klimakrise in einem Zusammenhang stehen, wird noch erforscht. Einige Forscher sagen allerdings voraus, dass besonders intensive El Niños aufgrund der globalen Erderwärmung häufiger als in der Vergangenheit auftreten könnten.

    Die Klimakrise verstärkt zudem die Auswirkungen von El Niño – Trockenheit einerseits, Überschwemmungen andererseits – durch die allgemein beschleunigte Verdunstung.

    Was sind politische Maßnahmen auf Klimaphänomene wie El Niño?

    Zwischen den Zielen des 2015 beschlossenen Pariser Klimaabkommens (mit dem Ziel, die globale Erwärmung unter 1,5°C zu halten) und der klima-politischen Realität besteht weiter eine große Diskrepanz. Die Klimaschutzziele der ersten Periode weisen eher auf eine Erwärmung um rund 3°C bis Ende des Jahrhunderts hin – mit drastischen Folgen für Länder des Globalen Südens. Doch zur finanziellen Unterstützung ebenjener Länder zur Anpassung an die klimatischen Veränderungen fehlt bis heute die politische Bereitschaft. Das Thema wird selbst auf den globalen Klimakonferenzen sträflich vernachlässigt.

    Es muss aber deutlich mehr investiert werden, damit die Menschen sich langfristig an die künftigen Veränderungen infolge des Klimawandels besser anpassen können, etwa durch veränderte Anbaumethoden, Bewässerungssysteme, Katastrophenvorsorge und Frühwarnsysteme. Wirtschaftlich privilegierte Länder wie Deutschland, die eine Mitverantwortung für die Klimakrise tragen, müssen dabei vorangehen.

  • Oxfams Arbeit vor Ort

    Oxfam arbeitet gemeinsam mit Partnerorganisationen an der Krisenbewältigung sowie dem Wiederaufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen in folgenden Ländern:

    • Äthiopien erlebt oft unregelmäßige Regenfälle und Dürren. Die Trockenheit führt zu Wasserknappheit, Hunger und Krankheiten: Die Regierung Äthiopiens schätzt, dass durch El Niño mehr als 10 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.


      Zusätzlich zu seinen langfristigen Projekten in Äthiopien unterstützt Oxfam mehr als 770.000 Menschen mit Nothilfe, beispielsweise mit sauberem Wasser, Hygieneeinrichtungen und Nahrungsmittelhilfe. Wir liefern Trinkwasser per Lastwagen, bauen Wasserreservoirs, stellen Schutzimpfungen bereit, geben Tierfutter aus und verteilen Bargeld an Binnengeflüchtete.

    • Oxfam schätzt, dass mehr als zwei Millionen Menschen in El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Honduras auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind, weil die Dürre Ernteerträge verringert. Oxfam unterstützt betroffene Bäuer*innen mit Nahrungsmittel-Gutscheinen.

    • Rund drei Millionen Menschen in Papua-Neuguinea sind von den Folgen von El Niño betroffen: Trockenheit und in höheren Lagen auch starker Frost haben Ernteerträge beeinträchtigt, Nahrungsmittel werden knapp. Die Regierung warnt, dass dies die schlimmste Dürre seit 20 Jahren sein könnte. Oxfam hilft vor Ort mit Wasser und Hygieneeinrichtungen und bietet Hygieneberatung an, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern.

    • Ausbleibender Regen hat im östlichen und südlichen Afrika zu Ernteausfällen geführt. Besonders betroffen ist die Maisernte in Südafrika, eine wichtige Nahrungsquelle für die gesamte Region. Oxfam schätzt, dass die Ernährung von bis zu drei Millionen Menschen in Malawi und 1,5 Millionen Menschen in Simbabwe gefährdet sein wird. In beiden Ländern unterstützen wir Bäuer*innen, die von der Dürre betroffen sind, mit Bargeld und Nahrungsmittel-Gutscheinen.

  • Um mehr Menschen in humanitären Krisen wie dieser schnell mit dem Nötigsten versorgen zu können, benötigen wir dringend Ihre Unterstützung.