Raed Mansour bereitet Fladenbrot für seine beiden Töchter zu.
Nothilfe in Nahost

Spenden für Gaza und das Westjordanland

Nach einer zweimonatigen Blockade lässt Israel wieder einige Hilfsgüter in den Gazastreifen. Doch dies ist viel zu wenig und erreicht viele Menschen nicht. Gleichzeitig weitet die israelische Armee ihre Offensive massiv aus, vertreibt erneut Hunderttausende und eskaliert so das Leid.

Was die Menschen in Gaza jetzt dringend benötigen, ist ein Ende der Gewalt und unbeschränkter und sicherer Zugang für unabhängige Hilfsorganisationen. Nur so können sie mit Lebensmitteln und weiterer humanitärer Hilfe versorgt werden.

Auch wenn nun einige Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Seit über 70 Tagen lässt Israel die Menschen im Gazastreifen hungern, es fehlt weiterhin an Nahrung, Wasser, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern. Gleichzeitig fährt Israel mit seiner grausamen und wahllosen Bombardierung fort. Zwei Millionen Menschen stehen am Rande einer Hungersnot, sind traumatisiert, krank und aus ihren Häusern vertrieben.

Wassem Mushtaha, Oxfams Hilfseinsatz-Leiter
Ein Mann schaut in die Kamera

Oxfams Hilfe in Gaza

Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort tun wir, was wir können, um inmitten der fast vollständigen Abriegelung lebensrettende Hilfe zu leisten – allerdings nur in einem Bruchteil des Umfangs, den wir erreichen könnten, wenn der Zugang freigegeben würde. Aktuell sind uns diese Hilfen möglich: 

  • Versorgung mit sauberem Wasser
  • Finanzielle Soforthilfe
  • Unterstützung von Küchengärten und von Lebensmittelproduktion in kleinem Maßstab
  • Sanitäre Dienste
  • Rechtshilfe
  • Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt
  • Professionelle psychosoziale Unterstützung, insbesondere für Kinder, die durch die täglichen Schrecken tief traumatisiert sind (beispielsweise durch Freizeitaktivitäten, die ihnen helfen sollen, wieder ein Gefühl von Normalität zu erlangen)

Wir verfügen über Lagerhäuser an der Grenze zu Gaza, die mit lebenswichtigen Hilfsgütern im Wert von über 2 Millionen US-Dollar gefüllt sind und jederzeit bereit zum Transport sind.
Daher gilt: Obwohl unsere Arbeit aktuell stark eingeschränkt ist, ist Ihre Unterstützung von entscheidender Bedeutung. Sobald wir Zugang erhalten, wollen wir bereit sein, um sofort in vollem Umfang zu handeln.

Insgesamt konnten wir seit Oktober 2023 gemeinsam mit 14 Partnerorganisationen über 1,2 Millionen Menschen im Gazastreifen erreichen. Unsere Unterstützung umfasst:

  • Sauberes Trinkwasser (Entsalzungsanlagen, Wasserblasen und Wassertanks), Latrinenblöcke und Oxfam-Handwaschstationen
  • Lebensmittelpakete mit Trockenlebensmitteln und Verteilung von frischem Obst und Gemüse
  • Zelten, Planen, Decken, Hygiene-Sets, Baby-Utensilien und Hilfsmittel für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung
  • Bargeldhilfen für die am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen
  • Psychologische Erste Hilfe, beispielsweise sichere Räume für Beratung und andere Schutzdienstleistungen
  • Geschlechterspezifische Hilfe durch die Zusammenarbeit mit fünf Organisationen, die von Frauen geführt werden (z. B. psychosoziale Hilfe, geschlechterspezifische Hygieneartikel, sichere Stillräume, besonders energiereiche Kekse, Freizeitaktivitäten für Mädchen)
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit in Nahost.
Ein Mann hält einen Karton mit Oxfam-Logo. Im Hintergrund sind Regale mit Nahrungsmitteln zu sehen.

Verteilung von Nahrungsmittelpaketen mit haltbaren Lebensmitteln in Nord-Gaza.

Die humanitäre Situation in Gaza

Angesichts des enormen Ausmaßes der Zerstörung ist der Bedarf an humanitärer Hilfe nach wie vor riesig. Die Menschen in Gaza leben inmitten der Verwüstung durch 19 Monate verheerender militärischer Angriffe.

Laut UNRWA erleben 91 % der Bevölkerung des Gazastreifens akuten Hunger. Krankenhäuser wurden zerstört, Toiletten und Sanitäranlagen laufen über – die Gefahr, dass ansteckende Krankheiten außer Kontrolle geraten, steigt. Die Krankenhäuser können ohne ausreichend Strom Erkrankte und Verletzte kaum versorgen.

Die Mehrheit der Bevölkerung wurde mehrfach aus ihren Häusern vertrieben, von denen viele nun unbewohnbar sind. Die Menschen in Gaza brauchen jetzt dringend unsere Unterstützung.

Figur mit Megafon in der Hand

Jetzt unterzeichnen: Stoppt die Gewalt im Nahen Osten!

Fordern Sie gemeinsam mit uns:

  • einen dauerhaften Waffenstillstand in Gaza
  • die Freilassung aller Geiseln
  • freien Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza und im übrigen Palästina
  • den Stopp aller Waffenlieferungen
  • die Achtung aller völkerrechtlichen Verpflichtungen

Zeigen Sie Ihre Solidarität! Setzen Sie sich gemeinsam mit uns für das dauerhafte Ende der Gewalt in Gaza, im übrigen Palästina und in Israel ein.

  • Es gibt nicht genug sauberes, sicheres Wasser in Gaza. Laut dem World Food Programme (WFP) liegt die Wasserversorgung bei weniger als 2 Litern pro Person pro Tag. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für eine Person in einer Notsituation zwischen 7,5 und 20 Liter Wasser pro Tag, um die gesundheitlichen Grundbedürfnisse zu decken.

  • Dem IPC*-Bericht zufolge ist das Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen hoch.

    *Integrated Food Security Phase Classification (IPC)

  • Im Gazastreifen leben etwa 2,1 Millionen Menschen, die umgehend Nahrungsmittel, Wasser und Treibstoff benötigen.

  • Der Gazastreifen ist mit einer Größe von 365 m³ etwas kleiner als die Stadt Köln, hat jedoch doppelt so viele Einwohner*innen.

    Schon vor der Eskalation der Gewalt am 7. Oktober bedeutete der anhaltende Konflikt, dass die meisten Menschen in diesem kleinen Gebiet weitgehend gefangen waren, da die Ein- und Ausreise streng kontrolliert wird.

  • Die von der Hamas verübte Gewalt gegen israelische Zivilist*innen war entsetzlich, und Oxfam verurteilt die Angriffe aufs Schärfste. Da ein humanitärer Einsatz immer von der konkreten Notlage und dem Bedarf der Menschen bestimmt wird, sind wir in Israel derzeit nicht aktiv. Die israelische Regierung sowie lokale und nationale Organisationen sind momentan in der Lage, den Bedarf in Israel zu decken. Oxfams Spendenaufruf für humanitäre Hilfe konzentriert sich daher auf den Gazastreifen.

  • Für jeden Euro, den Sie für diesen Aufruf spenden, verwenden wir 15 Cent für allgemeine Personal- und Verwaltungskosten. 85 Cent werden für Nothilfe oder langfristige Projekte ausgegeben. Durch die enge Kooperation im internationalen Oxfam Verbund können wir besonders kosteneffizient arbeiten. Oxfam Deutschland trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Das DZI bescheinigt Oxfam transparente, sparsame und satzungsgemäße Mittelverwendung.

    Darstellung der Ausgaben von Spendengeldern in einer runden Grafik

    Wohin ging das Geld 2023/24

    Haben Sie noch Fragen? 

    Sollten Sie noch Fragen zu Ihrer Spende haben, kontaktieren Sie gerne unseren Spendenservice per spendenservice [at] oxfam.de (E-Mail) oder telefonisch.