Malariabekämpfung: Bundesregierung setzt Erfolge der Vergangenheit aufs Spiel

Oxfam kritisiert Unterfinanzierung des Globalen Fonds und fordert größeren Beitrag Deutschlands
Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam wirft der Bundesregierung vor, den Kampf gegen Malaria zu vernachlässigen. Anlässlich des Welt-Malaria-Tages am 25. April weist Oxfam darauf hin, dass der deutsche Beitrag zum Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria bisher nicht annähernd der Wirtschafts- und Finanzkraft Deutschlands entspricht.

Die Bundesregierung verfehlt seit Jahren das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), empfohlene Ziel, 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitsbereich zur Verfügung zu stellen. 2013 lag der Wert mit 0,028 Prozent nicht einmal bei einem Drittel davon. Der deutsche Beitrag zum Globalen Fonds stagniert seit 2008 und bleibt weit hinter Deutschlands Leistungsfähigkeit zurück. Auch deswegen steht für die Bekämpfung der Malaria bedenklich wenig Geld zur Verfügung: Von den 8,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr, die nach WHO-Berechnungen weltweit nötig wären, um die Zahl der Neuerkrankungen und Malariatoten bis 2030 um 90 Prozent zu reduzieren, sind aktuell nur 2,7 Milliarden US-Dollar gesichert.

Oxfam-Gesundheitsexpertin Barbara Kühlen kommentiert: „Malaria-Prävention ist eine Erfolgsgeschichte. Durch die Unterfinanzierung des Globalen Fonds setzt die Bundesregierung allerdings die Fortschritte der Vergangenheit leichtfertig aufs Spiel. Im Kampf gegen Malaria muss die Bundesregierung jetzt endlich Initiative zeigen und sich finanziell deutlich stärker einbringen. Eine geeignete Finanzierungsmöglichkeit ist die geplante Finanztransaktionssteuer, die allein in Deutschland über 11 Milliarden Euro einbringen kann.“

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