IPC-Bericht bestätigt Hungersnot in Gaza-Stadt
Der heute veröffentlichte Bericht der sogenannten Integrated Food Security Phase Classification (IPC) bestätigt eine Hungersnot in dem Bezirk, in dem auch Gaza-Stadt liegt. Bis Ende September wird sie sich voraussichtlich auf Deir Al Balah und Khan Younis ausweiten. Mahmoud Alsaqqa, Koordinator für Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen bei Oxfam kommentiert:
„Diese Hungersnot ist verursacht durch die fast vollständige israelische Blockade von Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern sowie die Folgen der andauernden Gewalt Israels und dessen Einsatz von Hunger als Kriegswaffe. Unsere Mitarbeiter*innen und Partnerorganisationen beobachten seit Monaten Kriegsverbrechen, wie das absichtliche Aushungern, unerbittliche Bombardierung und gewaltsame Vertreibung der Zivilbevölkerung.
Trotz Warnungen im Juli, dass eine Hungersnot unmittelbar bevorstehe, hat Israel fast alle Anträge für die Einfuhr von Hilfsgütern von humanitären Organisationen abgelehnt, sodass es an Lebensmitteln und weiteren Hilfsgütern fehlt, die Hunger, Unterernährung und Krankheiten hätten eindämmen können.
Allein Oxfam verfügt über lebensrettende Hilfsgüter im Wert von mehr als 2,5 Millionen Dollar, darunter hochkalorische Lebensmittelpakete, die derzeit außerhalb des Gazastreifens ungenutzt lagern. Die israelischen Behörden haben alle Lieferungen abgelehnt, obwohl sie jetzt mehr denn je benötigt werden.
Die israelische Regierung setzt derweil die unerbittlichen Bombardierungen fort, die darauf abzielt, die Menschen in Gebiete zu verdrängen, in denen Hungersnot herrscht. Gleichzeitig hält Israel an seinen Plänen fest, auch die Bevölkerung von Gaza-Stadt gewaltsam zu vertreiben.
Regierungen weltweit müssen ihrer Verantwortung nachkommen und den Druck auf Israel erhöhen, um das Leid der Zivilbevölkerung zu stoppen und Hilfslieferungen durch unabhängige Organisationen in großem Umfang wiederaufgenommen werden können.
Diese Hungersnot ist menschengemacht. Sie kann und sie muss gestoppt werden. Oxfam fordert eine sofortige Waffenruhe, die vollständige Aufhebung der Blockade und den Einlass von humanitärer Hilfe über alle Grenzübergänge, einschließlich der im Norden.“