Eine Gruppe mit Oxfam-Fahnen vor dem Kanzleramt. Auf ihrem Transparent steht: „210438 Menschen fordern: Herr Merz, Hände weg vom Lieferkettengesetz!“ Eine Person mit Friedrich-Merz-Maske sägt mit einer Kettensäge an einem symbolischen Turm. Der unterste Baustein des Turms ist mit „Lieferkettengesetz“ beschriftet, darüber aufgebaut sind: faire Löhne und sichere Arbeit, Umwelt- und Klimaschutz, Menschenrechte weltweit, globale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Wirtschaft.
Lieferkettengesetz

Merz sägt an Menschenrechten in der Wirtschaft – wir halten dagegen!

Gemeinsam haben wir uns seit Mai für ein starkes Lieferkettengesetz eingesetzt – in den Oxfam Shops, auf Aktionstagen und Festivals, bei Filmveranstaltungen von „The Pickers“ und online. Dank der Unterstützung vieler Engagierter haben über 210.000 Menschen die Forderung unterschrieben – das ist großartig!

Am Mittwoch, den 8. Oktober 2025 haben Oxfam und Vertreter*innen der über 90 Organisationen der Initiative Lieferkettengesetz gemeinsam mit Gewerkschafter*innen und Wissenschaftler*innen aus Pakistan, Bangladesch und weiteren Ländern ein starkes Signal für den Erhalt des Lieferkettengesetzes gesetzt und die Petition überreicht.

Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und ehemalige Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, hat die Petition entgegengenommen und wird sie an Bundeskanzler Merz weiterleiten – damit der Schutz von Menschenrechten und Umwelt nicht weiter zurückgedreht wird.

Das Lieferkettengesetz hat bereits jetzt einen konkreten Nutzen für Betroffene.

Unsere Beschwerdefälle zusammen mit den Gewerkschaften ASTAC und SITRAP aus Ecuador und Costa Rica haben jetzt schon zur Zahlung höherer Löhne, zu mehr Achtung von Gewerkschaftsrechten und zu Verbesserungen beim Arbeitsschutz beim Umgang mit Pestiziden geführt. Eine Verwässerung würde diese Erfolge gefährden.

Franziska Humbert, Oxfam-Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte
Teamleitung "Gerechtes Wirtschaften" bei Oxfam Deutschland

Menschenrechte und Umwelt in Gefahr

Das deutsche Lieferkettengesetz gilt seit Januar 2023 und verpflichtet große Unternehmen, Menschenrechte sowie ausgewählte Umweltstandards entlang ihrer Lieferketten zu achten. Im Mai 2024 wurde auf EU-Ebene die Lieferkettenrichtlinie verabschiedet, die in mehreren Punkten über das deutsche Gesetz hinausgeht und den Schutz von Menschen und Umwelt weiter stärken soll. 

Aktuell plant die Bundesregierung eine massive Abschwächung des deutschen Gesetzes, und auf EU-Ebene steht eine Verwässerung der Richtlinie zur Debatte – zu Lasten des Schutzes von Menschenrechten und Umwelt.

Jetzt aktiv werden

Jetzt kommt es darauf an, dass wir alle unsere Stimme erheben: Profite europäischer Konzerne dürfen nicht auf Ausbeutung beruhen.

Im Oktober finden entscheidende Abstimmungen über das Lieferkettengesetz im EU-Parlament statt. Deshalb ist jetzt das wichtige Zeitfenster, um mit unseren Abgeordneten ins Gespräch zu kommen und deutlich zu machen: Viele Menschen stehen hinter dem Lieferkettengesetz.