Ein kleiner, grün angestrichener Bungalow steht zwischen tropischen Bäumen.

Costa Rica

  • Die aktuelle Lage im Land

    Nach dem von der UNO veröffentlichten World Happiness Report ist Costa Rica das glücklichste Land Lateinamerikas – dennoch nimmt die soziale Ungleichheit zu. Plantagenarbeiter*innen müssen in vielen Teilen des Landes um ihr tägliches Überleben kämpfen. Der Grund: Der Anbau tropischer Früchte ist mit hohen sozialen und ökologischen Kosten verbunden.

    Ein prominentes Beispiel sind die Arbeiter*innen auf costa-ricanischen Bananenplantagen, die unterbezahlt und gleichzeitig gefährlichen Pestiziden während der Arbeit ausgesetzt werden.

  • Gesundheitliche Gefährdung der Arbeiter*innen

    Costa Rica ist mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 865 Millionen US-Dollar Weltmarktführer im internationalen Ananashandel. Unter den EU-Ländern ist Deutschland der größte Abnehmer. Insgesamt umfasst der Ananasanbau in Costa Rica eine Fläche von 38.000 Hektar. Das entspricht in etwa der doppelten Fläche von Stuttgart. 

    Auf vielen Plantagen herrschen jedoch erschreckende Zustände: Der Einsatz hochgiftiger Pestizide und Agrarchemikalien ist weit verbreitet und führt zu Umwelt- und Gesundheitsschäden rings um die Plantagen. Durch chemische Substanzen leiden Böden und Wasserqualität. Erkrankungen wie Atemwegsbeschwerden, Übelkeit und Magenkrebs sowie Fehlgeburten treten häufiger auf als im Rest des Landes. 

  • Eine Ananasplantage mit lehmigen Fußwegen und Arbeiter*innen im Hintergrund.

    Ananasbauern in Costa Rica müssen viele Stunden auf Feldern arbeiten, die mit gefährlichen Chemikalien behandelt werden. Obwohl einige Unternehmen versuchen, ökologische Pestizide einzuführen, verwenden die meisten von ihnen immer noch die alten gefährlichen Methoden.

  • Systematische, wirtschaftliche Ausbeutung

    Doch es leiden nicht nur Umwelt und Gesundheit. Auch Einkommen und Arbeitsbedingungen auf den Plantagen sind schlecht. Arbeiter*innen werden ausgebeutet, Arbeitsrechte unterdrückt. Häufig reicht der Lohn gerade so, um die Familie mit dem Nötigsten zu versorgen, während das Geld für Schulgebühren und Arztbesuche fehlt. Auf manchen Plantagen sucht man vergebens nach Toiletten und Pausenräumen. Nicht mal ein Zehntel des Verkaufspreises einer Ananas landet am Ende bei den Arbeiter*innen.

  • Oxfams Arbeit vor Ort

    Seit Jahren engagiert sich Oxfam für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, eine faire Entlohnung der Arbeiter*innen sowie einen verantwortungsvollen Einsatz von Pestiziden. Dabei legen wir ein Augenmerk auf deutsche Supermarktketten, die durch ihre Marktmacht die Bedingungen auch am Anfang der Lieferkette wesentlich beeinflussen könnten, wenn sie es wollten. Details zu den Zuständen auf den Ananas-Plantagen finden Sie im Bericht „Süße Früchte, Bittere Wahrheit

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