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Der Südsudan ist das jüngste Land der Welt: 2011 stimmten nahezu alle Menschen im Südsudan für eine Unabhängigkeit vom Sudan. Wenige Monate später wurde der Südsudan ein eigenständiger Staat.

Doch die Hoffnung auf Frieden nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg erfüllte sich nicht. Seit Ende 2013 haben kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Regierungs- und Oppositionstruppen im Südsudan über 4 Millionen Menschen vertrieben.

Akute Ernährungsunsicherheit

Die Ernährungssicherheit der Bevölkerung hat sich aufgrund mehrerer Faktoren verschlechtert, darunter Überschwemmungen, anhaltende Konflikte, Vertreibung und hohe Lebenshaltungskosten. Nach aktuellen Prognosen der Integrierten Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphase (IPC) vom Oktober 2023 werden etwa 7,1 Millionen Menschen der insgesamt 12,4 Millionen Einwohner des Südsudan in der mageren Jahreszeit von April bis Juli 2024 von einer akuten Ernährungsunsicherheit auf Krisenniveau oder noch gravierender betroffen sein.

Überschwemmungen und Konflikte führen zu Hunger und Krankheiten

Regelmäßige Überschwemmungen

Überschwemmungen kommen im Südsudan seit Jahren regelmäßig vor, doch 2021 traf es das Land besonders schlimm: Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Mai 2021 landesweit mehr als 835.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen, die große Teile Südsudans unter Wasser gesetzt haben. Im dritten Jahr hintereinander war der Weiße Nil in Folge extremer Niederschläge in mehreren Regionen über die Ufer getreten – UN-Expert*innen sprechen von den schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren. Nach starken Regenfällen im Juli 2021 rief die südsudanesische Regierung den Notstand aus. Im Jahr 2022 ist das Land bereits das fünfte Jahr in Folge schweren Überflutungen ausgesetzt.

Die hygienischen Bedingungen sind vielerorts durch die Überschwemmungen katastrophal, verunreinigtes Wasser und stehende Gewässer begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten wie Durchfall und Cholera.

Konflikte

Das Land, das seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen betroffen ist, hatte auch vor den Überschwemmungen mit Trinkwasser- und Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen. Viele Familien können auf Grund der immer wieder aufflammenden Konflikte im Land ihre Felder nicht bestellen. Die Vorräte sind aufgezehrt, Überschwemmungen und Schädlingsbefall haben wertvolle Ernten vernichtet. 60 % der Einwohner*innen haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln und leiden Hunger. Laut den Vereinten Nationen gelten 1,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren als akut unterernährt.

Auch für dieses Jahr werden bereits überdurchschnittliche Regenfälle prognostiziert, die möglicherweise zu weiteren Überschwemmungen im Land führen, welche sich weiterhin negativ auf Ernteerträge und die allgemeine Ernährungssituation auswirken werden.

Oxfam unterstützt gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort

Oxfam unterstützt aus ihrer Heimat Vertriebene im Südsudan und Geflüchtete in den Nachbarländern Uganda, Äthiopien und Sudan durch die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen und Nahrungsmitteln. Aktuell leistet Oxfam gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen Nothilfe in den Regionen Lakes State, Jonglei State und Pibor.

Zu unseren Nothilfemaßnahmen gehören unter anderem:

  • Verteilung von Nothilfesets zur Aufbereitung und sicheren Lagerung von Wasser
  • Bereitstellung von Seife
  • Verteilung von Sets für die Menstruationshygiene für Frauen und junge Mädchen
  • Desinfektion und Instandsetzung von Brunnen
  • Ausbildung von Hygienepromotor*innen und Schulung der regionalen Bevölkerung hinsichtlich sicherer Hygienepraktiken zur Vermeidung von ansteckenden Krankheiten

Unterstützen Sie unsere Arbeit, damit wir auf Hungerkrisen wie diese rechtzeitig reagieren können!

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