Hungerlöhne, giftige Pestizide, Verfolgung von Gewerkschafter/innen: Deutsche Unternehmen sind weltweit an Menschenrechtsverletzungen beteiligt

Menschenrechts­verletzungen für Profite deutscher Konzerne

Überall auf der Welt leiden Mensch und Natur unter den gewissenlosen Geschäften deutscher Unternehmen. Wir haben eine Liste von Menschenrechtsverletzungen erstellt, die von Oxfam und anderen Organisationen aufgedeckt wurden.

Brandkatastrophen, Umweltzerstörung, Verfolgung von Gewerkschafter*innen: In den Lieferketten deutscher Unternehmen werden die Menschenrechte von Arbeiter*innen verletzt und die Umwelt der lokalen Bevölkerung zerstört.

Viele deutsche Konzerne nehmen in Kauf, dass Menschenrechte in ihren Lieferketten verletzt werden und Menschen sterben, wenn Fabriken einstürzen oder in Flammen aufgehen, Dämme bersten oder streikende Arbeiter*innen getötet werden. Unsere Liste von Menschenrechtsverletzungen für Profite deutscher Konzerne zeigt, wie wichtig ein gesetzlicher Rahmen für den Schutz von Menschenrechten ist.

Das neue Lieferkettengesetz ist deshalb ein erster Schritt in die richtige Richtung. Doch an vielen Stellen greift es zu kurz. Deshalb kämpfen wir weiter für ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland und auf europäischer Ebene.

Liste von Menschenrechtsverletzungen

LandSektorBrancheBeteiligte deutsche UnternehmenKurz­beschreibungNGO / Quelle (beispiel­haft)Beleg
ArgentinienBergbauLithiumDeutsche Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufenGefährdung der Lebens­grundlagen und Missachtung des Rechts auf Mitsprache der indigenen Bevölkerung durch wasser­intensiven Lithium­abbau in den nördlichen Provinzen Jujuy, Salta und CatamarcaSÜDWIND[1]
ÄthiopienTechnologieÜberwachungs­technologieTrovicor (ehemals Siemens Intelligence Solutions), Elaman, Gamma GroupAusstattung des äthiopischen Geheim­dienstes mit Technologie zur Überwachung des Internet­verkehrs; die Regierung ist bekannt dafür, Dissidenten auszuspähen; laut Human Rights Watch wurden Daten aus Telefon- und E-Mail-Kommunikation bereits dafür genutzt, unter Folter Geständnisse zu erzwingennetzpolitik.org, Human Rights Watch[1], [2] (englisch)
ÄthiopienLandwirtschaftRosenDeutsche Supermarkt­kettenLandgrabbing, Zwangs­umsiedlungen und Arbeitsrechts­verletzungen durch den Anbau von Rosen; laut der Gesellschaft für bedrohte Völker kommen 40 Prozent der deutschen Rosen im Winter aus Äthiopien.Gesellschaft für bedrohte Völker[1]
BahrainTechnologieÜberwachungs­technologieTrovicor, Gamma Group, FinFisher Labs (deutsches Tochter­unternehmen der Gamma Group)Lieferung von Überwachungs­technologie an das Regime in BahrainECCHR, Bahrain Center for Human Rights (BCHR), Bahrainwatch, Privacy International, Reporter ohne Grenzen[1]
BangladeschKonsumgüterKleidungKiK, Adler Modemärkte, NKD, Guldenpfennig, Kanz – Kids Fashion, TÜV Rheinland (Rana Plaza); Lidl, Karl Rieker, C&A, KiK (Tazreen)Fabrikeinsturz (Rana Plaza) und -brände (Tazreen Fashions, Smart Fashion, Tung Hai) sowie weitere tödliche Unfälle (AKH Stretch Garment) aufgrund mangelnder Sicherheits­standards, Kinderarbeit, Verhaftungen und Entlassungen von Gewerkschafts­mitgliedern, Löhne unterhalb des Existenz­minimums sowie weitere Arbeitsrechts­verletzungen bei der Herstellung von KleidungSOMO, Christliche Initiative Romero (CIR)[1] (englisch), [2] (englisch), [3] (englisch), [4], [5]
BrasilienBergbauEisenerzTÜV SüdTÜV Süd zertifizierte den Brumadinho-Staudamm des Bergbaukonzerns Vale in Brasilien als sicher, kurz bevor dieser brach und 246 Menschen in den Tod riss. Der schwermetallhaltige Schlamm hat ein Flussbett verseucht, bis heute sind Tausende Menschen von dem Dammbruch betroffen.Misereor[1]
BrasilienLandwirtschaftOrangenEdeka, Rewe, Lidl, Kaufland, AldiLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Entlassungen von Gewerkschafts­mitgliedern, mangelnde Schutzkleidung, unbezahlte Überstunden und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Bundesstaat São Paulo in BrasilienChristiliche Initiative Romero (CIR)[1]
BrasilienInfrastrukturStaudammVoith Hydro (Joint Venture von Siemens und Voith), Mercedes-Benz, Munich Re, AllianzGeplante Zwangs­umsiedlung von 20.000 Menschen und Gefährdung der Lebens­grundlagen der indigenen Bevölkerung durch den Belo Monte Staudamm im brasilia­nischen Bundesstaat ParáGegenStrömung, infoe, Pro Regenwald[1], [2], [3]
BrasilienIndustriePestizideBayerDer Chemiekonzern Bayer verkauft in Brasilien sowohl Glyphosat als auch fünf Pestizide, die in der EU nicht mehr zugelassen und hochgiftig sind. Jährlich werden in Brasilien mehr als 6.000 Fälle von Pestizidvergiftungen gemeldet, Tendenz steigend. In jeder vierten Gemeinde finden sich zudem Rückstände von mehreren Pestiziden im Trinkwasser.INKOTA-netzwerk[1]
BrasilienIndustrieStahlwerkThyssenKruppBedrohung der Lebens­grundlage lokaler Fischer/innen und Gefährdung der Gesundheit (Atemwegs­erkrankungen und Allergien) von Anwohner/innen durch das ThyssenKrupp CSA-Stahlwerk im Bundesstaat Rio de Janeiro (Verkauf des Stahlwerks 2017)FDCL,medico international, Dachverband kritische Aktionärinnen und Aktionäre[1], [2], [3], [4]
ChileLandwirtschaftAvocadosLidl, AldiVerletzung des Rechts auf Wasser der lokalen Bevölkerung durch wasser­intensiven Avocado-Anbau in der Provinz PetorcaDanwatch[1] (englisch)
ChinaKonsumgüterElektronikDeutsche Elektronik­fachmärkte, Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufenLöhne unterhalb des Existenz­minimums, unbezahlte Überstunden, mangelnder Gesundheits- und Sicherheits­schutz am Arbeitsplatz, Kinderarbeit, fehlende Gewerkschaften und weitere Arbeitsrechts­verletzungen in der Produktion von Unterhaltungs­elektronikGermanwatch, Swedwatch, Finnwatch, Danwatch, Südwind (Österreich), SOMO, WEED, Electronics Watch, Good Electronics[1], [2] (englisch)
ChinaInfrastrukturStaudammVoith Hydro (Joint Venture von Siemens und Voith)Zwangs­umsiedlung von 1,3 Millionen Menschen, teilweise ohne Kompensation sowie gewaltvolle Nieder­schlagung der Proteste von Anwohner/innen und massive Gewässer­verschmutzung durch den Bau des Drei-Schluchten-StaudammsGegenStrömung, infoe[1], [2]
ChinaKonsumgüterSchuheAdidas, PumaLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Zwang zu Überstunden, Kinderarbeit, keine Gewerkschafts­freiheit und weitere Arbeitsrechts­verletzungen bei der Herstellung von Schuhen in der Provinz Guangdong in ChinaINKOTA-netzwerk[1]
Costa RicaLandwirtschaftAnanasEdeka, Rewe, Lidl, AldiLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Gesundheits­schäden durch Pestizide, Missachtung von Gewerkschafts­rechten und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Ananas-Anbau in Costa RicaOxfam[1]
Côte d’IvoireLandwirtschaftKakaoDeutsche Schokoladen­herstellerAuf den Kakaoplantagen in Westafrika arbeiten rund zwei Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. Sie müssen schwere körperliche Arbeit leisten und sind nicht vor Pestiziden geschützt. Schokoladenhersteller, die in Deutschland eine Niederlassung haben und ihre Süßwaren verkaufen, profitieren von der Ausbeutung der Kinder.INKOTA-netzwerk, SÜDWIND, Südwind (Österreich)[1], [2]
Demokratische Republik KongoBergbauKobaltDeutsche Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufenBürgerkriegs­finanzierung durch Kobaltverkauf, Kinderarbeit, fehlende Arbeits- und Sicherheits­ausrüstung, exzessive Überstunden und eine Vielzahl an UnfällenSÜDWIND[1]
Demokratische Republik KongoBergbauTantal (Erz: Coltan)Deutsche Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufenBürgerkriegs­finanzierung durch Tantalverkauf, Mord, Ver­gewaltigungen, willkürliche Verhaftungen und Folter in den Minen sowie KinderarbeitSÜDWIND[1]
Demokratische Republik KongoLandwirtschaftHolzDanzer GroupVergewaltigung und Misshandlungen von Dorf­bewohner/innen sowie 16 willkürliche Festnahmen im Norden der Demokratischen Republik Kongo durch lokale Sicherheits­kräfte, die von einem Tochter­unternehmen des deutsch-schweizeri­schen Holzhandels­unternehmens Danzer Group bezahlt wurdenECCHR, Global Witness[1]
EcuadorLandwirtschaftBananenEdeka, Rewe, Lidl, AldiLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Gesundheits­schäden durch Pestizide, Missachtung von Gewerkschafts­rechten, Kinderarbeit und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Bananen-AnbauOxfam[1], [2]
El SalvadorLandwirtschaftPflanzenzucht (Weihnachts­sterne)DümmenLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Gesundheits­schäden durch Chemikalien und weitere Arbeitsrechts­verletzungen bei der Blumenzuchttaz[1]
GhanaLandwirtschaftKakaoDeutsche Schokoladen­herstellerKakaobauern und -bäuerinnen können Lebenshaltungs­kosten kaum decken, Kinderarbeit, Gesundheits­schäden durch Pestizide und weitere Arbeitsrechts­verletzungenSÜDWIND, INKOTA-netzwerk, make fruit fair[1], [2], [3]
HondurasLandwirtschaftHonigmelonenRewe, Edeka, (Kaiser’s Tengelmann)Löhne unterhalb des Existenz­minimums, keine Schutzkleidung und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Anbau von HonigmelonenChristliche Initiative Romero (CIR)[1]
HondurasInfrastrukturStaudammVoith Hydro (Joint Venture von Siemens und Voith, Rückzug aus dem Projekt angekündigt)Gefährdung der Lebens­grundlagen und des Zugangs zu Wasser der indigenen Bevölkerung durch das Staudamm­projekt Agua Zarca im Nordwesten des Landes; seit 2013 Ermordung von sechs Gegner/innen des Projekts, u.a. die Menschenrechts- und Umwelt­aktivistin Berta Cáceres, die sich als Vertreterin des Indigenen und Volksrats von Honduras in der Protest­bewegung gegen das Staudamm­projekt engagierteFDCL, GegenStrömung, SOMO[1], [2], [3] (englisch)
HondurasLandwirtschaftPalmölDEG (Rückzug 2011)Kooperation der DEG mit der Corporación Dinant, deren Sicherheits­leute in Bajo Aguán Gemeinde­sprecher ermordetenfidh, FIAN[1], [2], [3] (englisch)
IndienLandwirtschaft/ HandelObst und GemüseMetro GroupUnbezahlte Überstunden, Missachtung von Gewerkschafts­rechten, Löhne unterhalb des Existenz­minimums bei den Zulieferern und weitere Arbeitsrechts­verletzungen bei dem Metro-Tochter­unternehmen Metro Cash & Carry in IndienOxfam[1]
IndienKonsumgüterKleidungOtto-Gruppe, Ernsting's FamilyZwangsarbeit von jungen Frauen (Sumangali-System), sexuelle Belästigung, Selbstmorde, Löhne unterhalb des Existenz­minimums, keine Bezahlung von Überstunden und Arbeit an sieben Tagen in der Woche in Spinnereien im indischen Bundesstaat Tamil NaduFEMNET[1], [2]
IndienIndustriePestizideBayerGesundheits­gefährdung von Bäuerinnen und Bauern und insbesondere von schwangeren Frauen in Indien durch mangelhafte Sicherheits- und Gesundheits­kennzeichnungCorA Netzwerk[1]
IndonesienKonsumgüterSchuheDeichmannLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Zwangsarbeit in Form von ver­pflichten­den Überstunden und weitere Arbeitsrechts­verletzungen in der Lederschuh­produktion auf JavaSÜDWIND[1]
IndonesienLandwirtschaftPalmölDeutsche BankDie Deutsche Bank investiert in die Noble Group und Pacific Finance/Indofood: zwei Unternehmen, die u.a. wegen Arbeitsrechts­verletzungen, Kinderarbeit und Vernichtung des Regenwalds in der Kritik stehenGreenpeace, CIR (Supply Change)[1], [2]
IndonesienBergbauZinnDeutsche Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufenViele tödliche Unfälle, Kinderarbeit und die Zerstörung von Lebens­grundlagen durch Zinnabbau an Land und auf dem MeeresbodenSÜDWIND[1]
ItalienLandwirtschaftTomatenLidlAusbeutung von Migrant/innen bei der Ernte von Dosentomaten in der italienischen Region ApulienDanwatch[1] (englisch)
JemenIndustrieRüstungAllianzAllianz investiert massiv in Streubomben (US-Hersteller Orbital ATK); Human Rights Watch berichtet, dass US-amerikanische Streubomben von Saudi-Arabien im Jemen eingesetzt wurden.PAX, Human Rights Watch[1] (englisch), [2] (englisch)
KambodschaKonsumgüterKleidungPumaLöhne unterhalb des Existenz­minimums, exzessive Überstunden und weitere Arbeitsrechts­verletzungen bei der Herstellung von Kleidung; Drei Arbeiterinnen werden bei Protest für höhere Löhne vor einem Puma-Zulieferer angeschossenINKOTA-netzwerk, Danwatch[1], [2] (englisch)
KambodschaLandwirtschaftKautschukDeutsche BankDeutsche Bank investiert in zwei große Kautschuk-Unternehmen, die in Laos und Kambodscha Landgrabbing betreiben, Anwohner/innen vertreiben und illegal Wälder abholzenGlobal Witness[1]
KeniaInfrastrukturWindparkSiemens, DEGVertreibungen indigener Anwohner/innen ohne vorherige Zustimmung und ohne Kompensationen für den Lake Turkana WindparkDanwatch[1] (englisch)
KolumbienLandwirtschaftBananenEdeka, Rewe, Lidl, AldiLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Gesundheits­schäden durch Pestizide, Missachtung von Gewerkschafts­rechten und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Bananen-AnbauOxfam, SÜDWIND Misereor[1], [2]
KolumbienBergbauSteinkohleRWE, E.ON, EnBW (über Drummond), Vattenfall und STEAGErmordungen durch Paramilitärs, beispielsweise der Einheit Juan Andrés Álvarez, die von Drummond unterstützt wurde; gewaltsame Vertreibungen für die Kohlemine Cerrejónurgewald, FIAN, PowerShift, Misereor, kolko[1], [2], [3]
KolumbienInfrastrukturStaudammSiemens, Allianz, Munich Re, Hannover ReMögliche Vertreibungen von 30.000 Anwohner/innen sowie gesundheit­liche Beeinträch­tigungen durch den Hidrosogamoso-Staudamm; von 2009–2014 wurden sechs Aktivisten getötet, die sich gegen das Staudamm-Projekt engagiertenGegenStrömung, Misereor[1], [2]
KolumbienBergbauWolframBMW, VW, Porsche, SiemensUnterstützung des bewaffneten Kampfes der FARC-Rebell/innen durch Kolumbiens einzige Wolfram-Mine Cerro Tigre, Bezug dieses Wolframs durch deutsche Unternehmen über das metall­verarbeitende Unternehmen PlanseeBloomberg, PowerShift[1] (zugangs­beschränkt), [2], [3]
MalaysiaBergbauAufbereitung Seltener ErdenSiemens, BASFSiemens und BASF haben Verträge mit dem Aufbereiter von Seltenen Erden Lynas abgeschlossen, dessen Werk in Malaysia die Gesundheit der Anwohner/innen gefährdetÖko-Institut[1]
MarokkoLandwirtschaftBohnenEdeka, Aldi Nord, Rewe, (Kaiser's Tengelmann)Löhne unterhalb des Existenz­minimums, Gesundheits­schäden durch Pestizide, Missachtung von Gewerkschafts­rechten und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Bohnen-AnbauChristliche Initiative Romero (CIR)[1]
MexikoInfrastrukturWindparkSiemensMissachtung der Rechte der indigenen Bevölkerung, da keine Konsultationen vor dem Bau eines Windparks am Isthmus von Tehuantepec stattgefunden habenÖkumenisches Büro München[1]
MexikoIndustrieAutoreifenContinentalSchließung einer Fabrik und illegale Entlassungen von 1164 Arbeiter/innen und Angestellten aufgrund von Auseinander­setzungen mit einer Gewerkschaft in Mexiko 2001Germanwatch, FIAN[1]
MosambikBergbauKokskohle für die Stahl­produktionThyssenKruppZwangs­umsiedlungen von mehr als 1000 Familien für den Abbau von KokskohleSumOfUs, Danwatch[1], [2]
MyanmarKonsumgüterKleidungC&A, DeuterLöhne unterhalb des Existenz­minimums, unbezahlte Überstunden, Missachtung von Gewerkschafts­rechten, Kinderarbeit und weitere Arbeitsrechts­verletzungen in der Herstellung von Kleidung; Verletzung von Landrechten durch den Bau von Fabriken in Sonder­wirtschafts­zonenSOMO, Christliche Initative Romero (CIR)[1] (englisch), [2]
PakistanKonsumgüterKleidungKiKBeim Brand einer Textilfabrik in Pakistan starben 258 Menschen. Vergitterte Fenster, defekte Feuerlöscher, lediglich ein enges Treppenhaus und Notausgänge, die ins Nichts führten, machten die Fabrik zur tödlichen Falle für die Arbeiter*innen. Hauptkunde der Fabrik: Das deutsche Textilunternehmen KiK.INKOTA-netzwerk, SOMO[1], [2] (englisch)
PanamaInfrastrukturStaudammDEGMögliche Vertreibungen der indigenen Bevölkerung durch den Barro Blanco Staudammurgewald[1]
PeruLandwirtschaftMangoEdeka, Rewe, Aldi, LidlLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Missachtung von Gewerkschafts­rechten, Kinderarbeit und weitere Arbeitsrechts­verletzungen im Mango-AnbauOxfam[1]
PeruInfrastrukturWindparkRWEZivilklage vor dem Landgericht Essen gegen RWE aufgrund des Schmelzens eines Gletschers, der droht die Andenstadt Huaraz zu überfluten; RWE hat seit Beginn der Industriali­sierung 0,5 Prozent der weltweiten menschlichen Treibhausgas­emissionen zu verantworten; Berufung beim Oberlandes­gericht Hamm – mündliche Verhandlung ausstehendGermanwatch[1], [2]
PeruBergbauKupferAurubisGefährdung der Lebens­grundlagen der indigenen Bevölkerung, negative gesundheit­liche Auswirkungen durch Luft- und Boden­ver­schmutzungen sowie Gefährdung des Rechts auf Wasser durch den KupferabbauMisereor[1], [2]
PhilippinenBergbauNickelThyssenKrupp, ArcelorMittal, SalzgitterGefährdung der Gesundheit von Arbeiter/innen und Anwohner/innen durch Emissionen im Nickel-Abbau, Gefährdung des Rechts auf Wasser durch Trink­wasser­ver­schmutzungen; Vertreibungen der lokalen Bevölkerung sowie Mord an Aktivist/innenPowerShift[1]
PhilippinenBergbauGoldDeutsche Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufen, Schmuck­herstellerBoden- und Gewässer­kontaminierung sowie gesundheit­liche Schäden durch den Einsatz von Quecksilber zur Goldgewinnung; Kinderarbeit im Kompressor­bergbau (Kinder tauchen in Schächte in bis zu 25 Metern Tiefe um goldhaltige Sande in Eimern nach oben zu befördern, Sauerstoff bekommen sie aus Luftschläuchen, die an einen Diesel­kompressor angeschlossen sind )SÜDWIND[1]
SambiaLandwirtschaftAgrarland­erwerbAmatheon Agri, DEGDEG und BMZ fördern die zwei größten Agribusiness-Unternehmen in Sambia, die Landgrabbing betreiben; das Unternehmen Amatheon Agri mit Sitz in Berlin kauft mehr als 30.000 ha LandFIAN[1]
SambiaBergbauKupferDeutsche Netzbetreiber, die Mobilfunk­geräte verkaufen, Schmuck­herstellerNegative gesundheit­liche Auswirkungen durch Luft- und Boden­ver­schmutzungen (chronische Atemwegs­erkrankungen durch Schwefel­dioxid­emissionen sowie Wasser­kontamination durch Laugung mit schwefelsaurer Lösung); Vielzahl an Unfällen in den Minen durch mangelnde Sicherheits­vorkehrungenSÜDWIND[1]
SüdafrikaLandwirtschaftWein und WeintraubenDeutsche Supermarkt­kettenLöhne unterhalb des Existenz­minimums, Gesundheits­schäden durch Pestizide, Diskrimi­nierung und sexuelle Gewalt gegenüber Arbeiterinnen, Missachtung von Gewerkschafts­rechten und weitere Arbeitsrechts­verletzungenOxfam, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA)[1], [2]
SüdafrikaBergbauSteinkohleHitachi Power Europe, Bilfinger Berger, Rheinmetall Defence Electronics, KfW IPEX Bank, Siemens, Steag Energy Services (Kohle­kraftwerke), deutsche Steinkohle-ImporteureGesundheits­gefährdung durch Säuren und Schwermetalle im Trinkwasser sowie Luft­ver­schmutzung durch Kohlepartikel und Stickstoff­dioxid­emissionen, die im Steinkohle­bergbau und durch Kohle­kraftwerke (Kusile in der Provinz Mpumalanga und Medupi in der Provinz Limpopo) entstehen; Gefährdung des Rechts auf Nahrung durch die Ausweitung des Bergbaus und Gefährdung des Rechts auf Wasser durch wasser­intensive Kohle­kraftwerkeMisereor[1]
SüdafrikaBergbauPlatinBASFDer deutsche Chemiekonzern BASF kauft jährlich Platin im Wert von rund 600 Millionen Euro aus der Marikana-Mine in Südafrika. BASF war der Hauptkunde der Mine, als im August 2012 34 Arbeiter*innen erschossen wurden, die für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen gestreikt hatten.PowerShift, Brot für die Welt[1], [2] (englisch)
SüdafrikaIndustrieRüstung, AutomobilDaimler, RheinmetallWirtschaft­liche Unterstützung des Apartheid-SystemsECCHR, medico international[1], [2]
SudanInfrastrukturStaudammLahmeyerVertreibungen und Zerstörung der Lebens­grundlagen von 4700 Familien für den Bau des Merowe-Staudamms; das deutsche Unternehmen Lahmeyer war maßgeblich am Bau beteiligtCorA Netzwerk, ECCHR, GegenStrömung[1], [2], [3]
TürkeiInfrastrukturStaudammZüblin, Euler HermesMögliche Vertreibungen der lokalen Bevölkerung und Vernichtung von mehr als 200 archäo­logischen Stätten (darunter die antike Stadt Hasankeyf) für den Ilısu-Staudamm; die deutsche Bundes­regierung zieht 2009 Export­bürgschaften (sogenannte Hermes­bürgschaften) für das Projekt zurückGegenStrömung, Dt. Bundestag/DIE LINKE[1], [2]
UgandaLandwirtschaftKaffeeNeumann Kaffee GruppeGewaltsame Vertreibung von etwa 4.000 Anwohner/innen und Zerstörung ihrer Häuser, Felder und Nahrungsmittel­vorräte für die Kaweri Kaffee-Plantage der Neumann Kaffee Gruppe; Anstieg der Durchfall- und Malaria­erkrankungen bei den Vertriebenen; zwei Kinder sterben an Mangel­ernährung, weitere Vertriebene an den Folgen von Verletzungen; Kinder können ein Jahr lang nicht zur Schule gehen, da das ehemalige Schulgebäude in das Verwaltungs­gebäude des Unternehmens umfunktioniert wurdeFIAN[1]
UsbekistanLandwirtschaftBaumwolleOtto Stadtlander, Commerzbank, Deutsche BankZwangs- und Kinderarbeit im BaumwollanbauECCHR, INKOTA-netzwerk, DerSpiegel[1], [2], [3]
WestsaharaInfrastrukturWindparkSiemensKeine Konsultationen mit der lokalen Bevölkerung für den Foum El Oud Windpark, der von Siemens gebaut wirdmedico international, responsible investor[1], [2] (englisch)