Publikationen

Publikation | 21. März 2011

Krankenversicherungen in Ghana? Ungerecht und unwirtschaftlich!

Das Gesundheitssystem in Ghana ist ungerecht und unwirtschaftlich. Die Struktur der dortigen Krankenversicherung schließt die Mehrheit der Bevölkerung aus. Trotzdem wird Ghana immer wieder als positives Beispiel für Krankenversicherungssysteme in Entwicklungsländern benutzt. In der Studie "Achieving a Shared Goal For All – Free Universal Health Care in Ghana" zeigt Oxfam zum ersten Mal die bedeutenden Schwachstellen der ghanaischen Krankenversicherung auf: Nur 18% der Bevölkerung – und nicht wie oftmals behauptet 61% – profitieren von dem Versicherungssystem. Finanziert wird es aber von allen Bürgerinnen und Bürgern, unter anderem durch die Mehrwertsteuer. Die überwiegende Mehrheit der Versicherten gehört zur reichsten Schicht der Bevölkerung. Nur ein Drittel gehört der ärmsten Bevölkerungsschicht an. Bis zu 36% der Gesundheitsausgaben Ghanas sind wirkungslos. Schuld daran ist auch das unwirtschaftliche Krankenversicherungssystem. Das Krankenversicherungssystem in Ghana muss grundlegend erneuert werden, um effizient und gerecht zu sein. Mit progressiven Steuern und sinnvollen externen Finanzhilfen könnte die Regierung Ghanas bis zum Jahr 2015 allen Bürgerinnen und Bürgern ihres Landes Zugang zur Gesundheitsfürsorge ermöglichen. Die Studie zum Krankenversicherungssystem in Ghana ist gerade jetzt wichtig: Andere Entwicklungsländer, z.B. Nepal und Sambia, orientieren sich am angeblichen Erfolg von Ghanas Versicherungssystem. Und wichtige Geber wie die Weltbank und die deutsche Bundesregierung beraten sie dabei.
Publikation | 17. Februar 2011

Whose aid is it anyway? Politicising aid in conflicts and crises

Hilfsleistungen sollten auf den Bedarf der Menschen und die Verringerung von Armut ausgerichtet sein und nicht kurzsichtige politische Ziele verfolgen. Tatsächlich dient weltweite Not-und Entwicklungshilfe häufig in erster Linie politischen Zielen, nicht Menschen in Not. Ein großer Anteil der Mittel fließt in Länder, die aus Sicht von Geberstaaten große sicherheitspolitische Bedeutung haben. Strategisch weniger bedeutende Regionen, die ebenfalls dringend Hilfe benötigen, gehen dagegen fast leer aus. Der englischsprachige Bericht "Whose aid is it anyway? Politicising aid in conflicts and crises" beschreibt die negativen Folgen dieses Trends für Nothilfe und langfristige Armutsbekämpfung und enthält Beispiele u.a. aus Afghanistan, den durch Israel besetzten Palästinensischen Gebieten, Haiti, Jemen und Somalia.
Publikation | 15. Februar 2011

W&E-Informationsbrief: Der Green Climate Fund – Rettungsanker für die globale Klimapolitik?

Viele Kommentatoren haben die UN-Klimakonferenz in Cancún Ende 2010 als passablen Erfolg bezeichnet, der die Scherben nach dem Desaster von Kopenhagen ein Jahr zuvor zumindest halbwegs zusammenkitten konnte. Obwohl die Welt wegen der viel zu schwachen Klimaziele vor allem der Industrieländer weiter auf eine Erwärmung des Weltklimas um 4°C zusteuert und auch die Zukunft des Kyoto-Protokolls nicht gesichert ist, hat Cancún immerhin eines erreicht: die Einrichtung des Green Climate Fund, der zu einem Grundbaustein einer globalen Klima-Finanzarchitektur werden könnte. In diesem W&E-Informationsbrief stellt Oxfam dar, welche Schritte nun im Bereich der Klimafinanzierung unternommen werden müssen, um eine positive Dynamik für die internationale Klimadiplomatie zu entwickeln.
Publikation | 02. Februar 2011

Eye on the Ball: Medicine regulation – not IP enforcement – can best deliver quality medicines

Die Verbreitung von qualitativ minderwertigen und damit gefährlichen Medikamenten in armen Ländern wird von reichen Ländern als Vorwand missbraucht, um eine Verschärfung von geistigen Eigentumsrechten (Marken- und Patentrechten) durchzusetzen. Höhere Gewinne für Pharmakonzerne und eine Verschlechterung des Zugangs zu Medikamenten für arme Menschen wären die Folge, so die Schlussfolgerung eines neuen Berichts von Oxfam. Medikamente von geringer Qualität bedrohen Patienten und die öffentliche Gesundheit in Entwicklungsländern. Mehr als zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu bezahlbaren und hochwertigen Medikamenten. Doch unter dem Deckmantel der Hilfe im Kampf gegen schlechte und unwirksame Medikamente drängen die reichen Länder auf neue Regeln zum Schutz des geistigen Eigentums und auf Polizeimaßnahmen statt auf eine Verbesserung der Regulierung im Gesundheitssektor. Dieser Ansatz wird nicht zu einer dauerhaften Verbesserung der Qualität von Medikamenten führen. Im Gegenteil: Die neuen Regeln zum Schutz von Rechten des geistigen Eigentums würden den Zugang zu erschwinglichen Generika erschweren und der öffentlichen Gesundheit schaden. Richtig wäre es stattdessen, die Arzneimittelregulierung und Aufsicht in armen Ländern zu stärken.
Publikation | 26. Januar 2011

Six months into the floods – Resetting Pakistan's priorities through reconstruction

Die Flutkrise in Pakistan ist noch lange nicht vorbei. „Six months into the floods“ zeigt, dass im ersten halben Jahr seit Beginn der verheerenden Überschwemmungen zwar mehrere Millionen Menschen von humanitärer Hilfe erreicht wurden, aber noch immer große Not herrscht. Der Bericht enthält Vorschläge, wie die Nothilfe auf bisher vernachlässigte Bevölkerungsgruppen ausgedehnt und der Wiederaufbau dazu genutzt werden könnte, um künftigen Katastrophen besser vorzubeugen.
Publikation | 20. Januar 2011

Fact-Sheet zur Nahrungsmittelspekulation

Inhalt: Die „Finanzialisierung“ der Agrarrohstoffmärkte Was ist Spekulation? Ist Spekulation schlecht? Wer spekuliert mit Agrarrohstoffen? Welche Belege gibt es für Spekulation? Glossar
Publikation | 06. Januar 2011

From Relief to Recovery – Supporting Good Governance in Post-Earthquake Haiti

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 leben in Haiti noch immer knapp eine Million Menschen in Notunterkünften. Der Wiederaufbau des zerstörten Landes ist ins Stocken geraten. Oxfam fordert verstärkte Anstrengungen, um den Wiederaufbau voranzubringen und den Menschen in Haiti eine Perspektive zu geben, zum Beispiel bei der Schaffung von Einkommensmöglichkeiten, der Trümmerbeseitigung, der Instandsetzung von Häusern oder bei der Landzuteilung.

Seiten